Wanderausstellung „Aktion Reinhardt – Sie kamen ins Ghetto und gingen ins Unbekannte“

„Aktion Reinhardt – sie kamen aus dem Ghetto und gingen ins Unbekannte“ besteht aus 20 Rollups, zusätzlich gibt es 2 DVDs mit Informationen über die Gedenkstätte Sobibor, alles ist räumlich flexibel einsetzbar.

Die Ausstellung ist kostenlos zu leihen, es fallen lediglich Transportkosten an. Bei Interesse bitte melden bei:

Fritz Bornemeyer & Raphaela Kula,
Am Ostbahnhof 1, 33607 Bielefeld
Tel 0521/882974
E-Mail: r.kula@t-online.de
www.atelier-ostbahnhof.de

Wanderausstellung Aktion Reinhardt

Ausstellungskatalog in Französisch/Deutsch oder Englisch/Polnisch über die Gedenkstätte Majdanek zu bestellen. Ansicht hier

Sobibor ist neben Bełżec und Treblinka einer jener vergessenen Orte der »Aktion Reinhardt«, der Tarnname der Nationalsozialisten für die vollständige Ermordung der Jüdinnen und Juden im Generalgouvernement (heutiges Ostpolen). In den Jahren 1942 bis 1943 wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen in der »Aktion Reinhardt« ermordet, darunter 50.000 Sinti und Roma. Allein in Sobibor wurden 170.000 aus ganz Europa deportierte Juden und Jüdinnen direkt nach ihrer Ankunft ermordet. Der Häftlingsaufstand und das Nahen der Roten Armee beendeten das Morden dort.

Der Prozess gegen Iwan Demjanjuk, ein ehemaliger ukrainischer Wachmann, die aktuellen archäologischen Grabungen auf dem Gelände und die Pläne zur Errichtung einer neuen Gedenkstätte sind Anlass, eine Auseinandersetzung mit den weniger bekannten Vernichtungslagern anzuregen.

Unser Wissen über die Geschehnisse verdanken wir dem Zeugnis der wenigen Überlebenden, die Täter zogen es vor zu schweigen.

Hintergrund

Im Juli 1942 beauftragte Heinrich Himmler den Lubliner SS- und Polizeiführer Odilo Globocnik mit der „Aktion Reinhardt“, der systematischen Ermordung aller Juden, die in den fünf Distrikten des Generalgouvernements Warschau, Lublin, Radom, Krakau und Lviv lebten. Der Name der Aktion bezog sich ursprünglich auf den Staatssekretär im Reichsfinanzministerium Fritz Reinhardt, wurde aber von der Schutzstaffel auf den im Juni 1942 in Prag ermordeten Chef des Reichssicherheitshauptamts, Reinhard Heydrich, umgedeutet. Im Verlauf des Jahres 1941 beschloss die NS-Führung die Ermordung aller in ihrem Machtbereich lebenden Juden. Da die mit Beginn des Kriegs gegen die Sowjetunion stattfindenden Massenerschießungen von Juden durch Einsatzgruppen nicht die gewünschte Effektivität erbrachten und sich die physische und psychische Belastung für die Täter als zu groß erwies, wurden in ersten Verhandlungen zwischen Himmler und Globocnik im Oktober 1941 hinsichtlich der Ermordung der polnischen Juden „radikale Maßnahmen“ gefordert. Daher wurde im November 1941 mit dem Bau der Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka begonnen. Sie befanden sich abgeschieden an der östlichen Grenze des Generalgouvernements, aber bewusst in der Nähe von Eisenbahnlinien. Im März 1942 begannen dort die ersten Ermordungen an polnischen Juden aus den Ghettos.

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