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80. Jahrestag des Aufstands in Treblinka

Zwischen dem 22. Juli 1942 und dem 21. August 1943 ermordeten die deutschen Nationalsozialisten im Vernichtungslager Treblinka über 700.000 Juden und Jüdinnen. Nach einem Aufstand am 2. August 1943 gelang es fast 200 bis 250 Häftlinge zumindest kurzfristig zu entkommen. Da sich dieses Ereignis im Jahr 2023 zum achzigsten Mal jährt, organisiert das Bildungswerk Stanisław Hantz eine Reise zur Gedenkstätte Treblinka.
Wann 30.07.2023 um 11:30 bis
03.08.2023 um 13:15
Wo Warschau, Treblinka
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Ich habe nicht die Absicht, den Aufstand zu überleben, aber ich arbeite für einen Akt der Rache, an dem man sich für immer in der jüdischen Geschichte erinnern wird.“

 Diese Worte schrieb Moshe Lubling im Mai 1943 an seinen Sohn. Lubling wurde im Oktober 1942 aus dem Ghetto in Czestochowa nach Treblinka verschleppt. Er starb beim Aufstand der jüdischen Gefangenen in Treblinka am 2. August 1943. Am 22. Juli 1942 fuhr der erste Todeszug aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka. Bis zum Sommer 1943 wurden etwa 270.000 Jüdinnen und Juden aus Warschau dort ermordet. 

In Warschau werden wir Orte aufsuchen, die mit der Verschleppung der Jüdinnen und Juden nach Treblinka in Verbindung standen. Darüber hinaus steht ein Besuch des Jüdischen Historischen Instituts, einer wichtigen Bildungs- und Forschungseinrichtung zu jüdischer Geschichte in Polen, auf dem Programm. In Treblinka besuchen wir die Gedenkstätte und den ehemaligen Bahnhof. Am 2. August nehmen wir an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Aufstands teil.

 Moshe Lublin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Moshe Lubling, Mitorganisator des Aufstands in Treblinka.

Programm

Sonntag, 30. Juli 2023

Anreise nach Warschau.

Abfahrt Berlin-Hbf. 13.51 Uhr *

Ankunft Warschau 19.28 Uhr *

Montag, 31. Juli 2023

Wir beginnen den Tag mit einer Darstellung der Geschichte des Warschauer Ghettos. Im Anschluss folgen wir den Spuren der Jüdinnen und Juden von Warschau auf ihrem Weg nach Treblinka. Wir gehen zu dem sogenannten Umschlagplatz, wo von Juli 1942 bis Mai 1943 etwa 300.000 Jüdinnen und Juden zusammengetrieben und in die Züge nach Treblinka gedrängt wurden.

Unsere nächste Station ist das Dorf Wólka Okrąglik. Etwa 1,5 Kilometer von Treblinka entfernt, war der Ort auf unterschiedliche Art und Weise mit der Mordstätte verbunden. Wir fahren weiter zum Dorf Treblinka. In den Jahren 1942 und 1943 mussten am Bahnhof des Ortes alles Todeszüge anhalten. Sie wurden dort auf ein Nebengleis abgestellt und dann jeweils 20 Waggons in die Mordstätte geschoben. An der Rampe von Treblinka war nur Platz für 20 Waggons. Auf einem Teil des ehemaligen Bahnhofsgeländes ist 2019 der Gedenkort Stacja Treblinka entstanden.

Vom ehemaligen Bahnhof Treblinka fahren wir zur Gedenkstätte und Museum Treblinka.

Dienstag, 1. August 2023

Nach einer Darstellung der Geschichte des Warschauer Ghettoaufstands im Frühjahr 1943 gehen wir zum ehemaligen Standort der Miła Straße 18. Dort befand sich ein sogenannter Bunker, in dem eine Befehlsstelle der Żydowska Organizacja Bojowa (ŻOB), Jüdische Kampforganisation, eingerichtet war. Die Räumlichkeit war groß, mit Waffen und Essen ausgestattet und hatte Wasser- und Stromanschluss. Am 8. Mai 1943 wurde der Bunker von den Deutschen umstellt. Nach der Aufforderung sich zu ergeben verließen einige den Bunker. Danach begannen die Deutschen Gas in den Bunker zu leiten. Etwa 120 jüdische Kämpfer*innen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Der später zugeschüttete Bunker ist bis heute ihre Grabstätte. Exhumierungen wurden nicht durchgeführt. An diesem Ort wollen wir u.a. an Frauen erinnern, die sich am Ghettoaufstand beteiligt hatten.

Wir besuchen das Jüdische Historische Institut Emanuel Ringelblum.

1944 gründete das Zentralkomitee der polnischen Juden (ZKPJ) in Lublin die Zentrale Jüdische Historische Kommission, deren Hauptziel es war, Berichte von Überlebenden des Holocaust zu sammeln und Beweismaterial zur Verfügung zu stellen, dass bei der Verfolgung deutscher Kriegsverbrecher nützlich sein konnte. Im Jahr 1946 hatte die Kommission bereits über 8.000 Aktenordner, mehrere Dutzend Tagebücher, Memoiren und literarische Werke, etwa 2.000 persönliche Berichte, einige tausend Bücher, die in den Ruinen der Ghettos gefunden wurden, über 3.000 Fotografien, 250 Gemälde, Skulpturen gesammelt. Der bedeutendste Teil dieser Bestände war das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos - das Ringelblum-Archiv. Am 1. Oktober 1947 beschloss die ZKPJ, die Kommission in das Jüdische Historische Institut umzuwandeln.

Im Anschluss an den Besuch des Jüdisch Historischen Instituts ist Zeit für einen Bummel durch Warschau oder ein Besuch des Museums …, oder, oder.

Mittwoch, 2. August 2023

Wir nehmen an der Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Aufstands in Treblinka teil.

Im Anschluss an das offizielle Programm stellen wir Biografien von Überlebenden des Aufstands vor.

Donnerstag, 3. August 2023

Rückfahrt nach Berlin.

Abfahrt Warschau 10.36 Uhr *

Ankunft Berlin-Hbf. 16.05 Uhr *

*Die angegebenen Zeiten entsprechen dem aktuellen DB-Fahrplan. Sie können sich verändern!

Organisatorisches

Wir bieten eine organisierte An- und Abreise mit der Bahn an. Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit einer individuellen, selbstorganisierten An- und Abreise.

Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern. Einzelzimmern stehen für einen Aufpreis von 180 Euro ebenfalls zur Verfügung.

Der Teilnehmer*innenbeitrag beträgt 480 Euro. Im Teilnehmerbeitrag enthalten sind die Übernachtung, Verpflegung, An- und Abreise.  Bei eigener Anreise nach Warschau reduziert sich entsprechend der Teilnehmer*innenbeitrag. Die Teilnehmer*innen der Bildungsreise werden vom Veranstalter nicht kranken- und reiseversichert.

Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann.

Das Anmeldeformular zum download gibt es hier

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Bildungsreise beantwortet:

Florian Ross, ross@bildungswerk-ks.de

 

 

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