Der Holocaust in Litauen
Wann |
18.05.2024 um 09:20 bis 25.05.2024 um 18:00 |
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Wo | Vilnius |
Name | Steffen Hänschen |
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Während unseres Aufenthaltes in Vilnius werden wir bei Begegnungen mit unterschiedlichen Organisationen und Menschen die Möglichkeit haben, uns zur jüdischen Geschichte des ehemaligen „Jerusalem des Nordens“ und zum Umgang mit der jüdischen Geschichte nach 1945 zu informieren.
Vorläufiges Tagesprogramm:
Samstag
Wir reisen mit der Bahn von Berlin über Szczecin und Warschau nach Białystok. Die Fahrt beginnt morgens um ca. 9.20 Uhr am Hauptbahnhof Berlin. Wir werden am Samstag am frühen Abend in Białystok ankommen, dort übernachten und am nächsten Morgen von unserem Bus abgeholt, der uns nach Vilnius bringt. Für Verpflegung während der Fahrt müssen die TeilnehmerInnen selbst sorgen.
Sonntag
Voraussichtlich erreichen wir Vilnius am frühen Nachmittag. Dort werden wir uns als erstes einen Überblick über die Stadt verschaffen. Am Abend gibt es dann eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer_innen und danach einen Vortrag über die politisch-gesellschaftlich historische Entwicklung Litauens und Vilnius’. Unter anderem wird es um die doppelte Genozid-Theorie gehen.
Montag
Dieser Tag wird dem ehemaligen jüdischen Ghetto in Wilna gewidmet sein. Nach einer Einführung über die Geschichte, die Entstehung und die Auflösung werden wir eine Führung durch das ehemalige Ghetto bekommen. Danach werden wir uns das ‚Grüne Haus’ anschauen, das örtliche Museum über den Holocaust. Bei einem Gespräch mit Mitarbeiter_innen des Museums können Fragen beantwortet werden.
Dienstag
Dieser Tag wird dem jüdischen Widerstand in Litauen und Wilna gewidmet sein. Unter anderem werden wir uns die Reste eines Basislagers von jüdischen Partisan_innen anschauen. Nach der Rückkehr nach Vilnius steht der weitere Tag zur freien Verfügung: durch Vilnius bummeln, einkaufen, entspannen ...
Mittwoch
Morgens werden wir uns mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde von Vilnius treffen. In einem offenen Gespräch werden wir uns über die aktuelle Situation von Juden und Jüdinnen in Litauen informieren. Der offiziellen litauischen Geschichtsschreibung wird eine „Doppelte-Genozid-Theorie“ zugrunde gelegt, die die nationalsozialistischen Verbrechen, den Völkermord an den Juden, gleichsetzt mit sowjetischen Verbrechen am litauischen Volk, das während der Besatzung seiner Identität beraubt wurde. In diesem Kontext ist auch ein Ermittlungsverfahren zu sehen, von dem vor einigen Jahren ehemalige jüdische Partisanen betroffen waren. Vorgeworfen wurde den hochbetagten ehemaligen Kämpfer_innen gegen die Faschisten, Verbrechen begangen zu haben. Es ging um die Ereignisse in dem polnisch-litauischen Dorf Koniuchy, wo PartisanInnen am 29. Januar 1944 die dortige deutsche Garnison angegriffen hatten. Bei den Kämpfen wurden auch 38 Dorfbewohner_innen getötet.
Der Nachmittag ist den Orten der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung gewidmet. Nachdem wir uns das Gefängnis Lukishki angesehen haben, das als Sammelpunkt für die Menschen diente, die in den Tod deportiert wurden, fahren wir nach Paneriai. Mit der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in die Ghettos begannen bereits kurz nach der deutschen Besetzung Litauens im Jahr 1941 die systematischen Selektionen und Massenmorde im Wald von Paneriai, das sich etwa 10 km westlich der Altstadt befindet.
Donnerstag
An diesem Tag werden wir in die Stadt Kaunas fahren. Auf dem Weg besuchen wir das ehemaliges Schtetl Žiežmariai. In dem Ort befindet sich eine restaurierte Holzsynagoge. Die jüdische Bevölkerung des Orts wurde in einer Tötungsstätte in einem unweit gelegenen Wald erschossen.
Nach unserem Besuch des Orts Žiežmariai fahren wir weiter nach Kaunas. In der deutschen Besatzungszeit gab es hier eins der drei größeren Ghettos Litauens. Auf einem Stadtrundgang lernen wir die Vergangenheit der Stadt und das jüdische Leben in ihr kennen. Abends werden wir uns in einem Gespräch mit Angehörigen des Sugihara-Hauses informieren und haben in diesem Gespräch auch die Gelegenheit, uns über die aktuelle Geschichtspolitik Litauens auszutauschen. Die letzte Nacht in Litauen werden wir in einem Hotel in Kaunas verbringen.
Freitag
Morgens werden wir uns das Gelände des ehemaligen Ghettos im Stadtteil Viliampole anschauen, wie Orte, an denen bereits vor der Ankunft der Deutschen ein Pogrom der litauischen gegen ihre jüdischen Nachbarn stattfand. Ebenfalls werden wir sehen, wie und wo der Schmuggel von Lebensmitteln und anderen Gütern stattfand. Auch in Kaunas gab es eine Erschießungsstätte, das 9. Fort. Einigen Mitgliedern des jüdischen Sonderkommandos, das bei den Erschießungen und der darauf folgenden Verbrennung der Leichen arbeiten musste, gelang es zu fliehen. Heute gibt es im 9.Fort ein Denkmal und eine Ausstellung, die wir besuchen werden.
Nach einer Abschlussrunde werden wir am Nachmittag mit dem Bus nach Polen abreisen. Wir werden wieder in Białystok übernachten um am nächsten Morgen früh nach Berlin zu reisen.
Samstag
Morgens: Abfahrt von Białystok nach Berlin.
Anmeldung:
Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann. Der Teilnahmebeitrag beträgt 590,00 Euro. Im Teilnahmebetrag enthalten sind Übernachtung, zwei Mahlzeiten am Tag, An- und Abreise. Bei eigener Anreise nach Vilnius reduziert sich entsprechend der Teilnahmebeitrag. Es ist möglich gegen einen Aufpreis von 100-150,00 € ein Einzelzimmer zu bekommen. Die TeilnehmerInnen der Bildungsreise werden vom Veranstalter nicht kranken- und nicht reiseversichert. Die MindestteilnehmerInnenzahl für diese Reise sind 12 Personen .
Überweisung des Teilnahmebeitrages bitte bis 10. Februar 2024 auf das Konto des
Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. Kassel
Konto 1071 371; BLZ 520 503 53 der Kasseler Sparkasse
IBAN DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC HELADEF1KAS.
Anmeldung bitte mit folgendem Anmeldeformular
Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. (Steffen Hänschen):
haenschen@bildungswerk-ks.de www.bildungswerk-ks.de