Kurzreise nach Chełm und Sobibor
Auch wenn die Planung weiterhin schwierig und von vielen Unwägbarkeiten abhängig ist, sind wir vorsichtig optimistisch, im Herbst 2021 die Reise durchführen zu können. Natürlich müssen wir die Entwicklung in den nächsten Monaten abwarten und die Vorgaben beachten, die für Reisen ins und im Ausland gelten. Wir würden eure Anmeldungen unter Vorbehalt der Entwicklung entgegennehmen und euch dann dementsprechend informieren.
Zur Reise: Ende Oktober 2020 wurde nach langer Planung das neue Museum in Sobibor eröffnet, Corona-bedingt leider ohne Publikum. Auf der Fahrt wird sich die Möglichkeit bieten, die neue Ausstellung anzusehen und an den Feierlichkeiten zum 77. Jahrestags des Aufstandes in Sobibor teilzunehmen.
Wir übernachten in der Stadt Chełm, wo wir uns der Geschichte des Ghettos und den Deportationen nach Sobibor widmen. Chełm war der Geburtsort von Kalmen Wewryk, einem der wenigen Überlebenden von Sobibor. In Chelm leben heute ca. 65.000 Einwohner. Zu Beginn der deutschen Besatzung lebten in der Stadt 33.000 Einwohner*innen, ca. die Hälfte davon waren Jüdinnen und Juden. Schon kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen begannen die Repressionen gegen die jüdische Bevölkerung. Am 1. Dezember mussten sich 1000 Männer auf dem Marktplatz einsammeln und wurden auf einen Todesmarsch geschickt. Nur wenige überlebten und kehrten in die Stadt zurück. Jüdinnen und Juden wurden gezwungen in der Umgebung Zwangsarbeit zu leisten. Im Oktober 1940 wurde in der Stadt ein Ghetto eingerichtet.
Kalmen Wewryks Erinnerungen mit dem Titel „Nach Sobibor und zurück“ wurden im letzten Jahr vom Bildungswerk Stanislaw Hantz veröffentlicht. Am Vormittag des 13.10. werden wir uns anhand der Schilderungen von Kalmen Wewryk auf die Spuren der Orte des damaligen jüdischen Ghettos begeben. Er lebte in der Stadt vor und während der deutschen Besatzung zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern. Im Frühjahr 1942 wurden seine Frau und die Kinder nach Sobibor verschleppt, Kalmen Wewryk selbst ein halbes Jahr später. Seine Zeugnisse führen uns am Nachmittag über das Gelände des ehemaligen Mordlagers Sobibor.
Für den 14. Oktober werden wir das Programm zeitlich etwas anpassen, sobald der genaue Ablauf der Gedenkfeier in Sobibor feststeht.
Die Fahrt wird vom 12.-15. Oktober stattfinden. Wir werden am 12.10. morgens mit dem Zug von Berlin aus starten und am 15.10. abends werden wir zurück in Berlin sein. In unserer Unterkunft im Hotel Lwów stehen uns Doppelzimmer und eine begrenzte Anzahl an Einzelzimmern zur Verfügung. Weitere Informationen zur Reise findet ihr unter www.bildungswerk-ks.de
Geplantes Tagesprogramm
12.10.2021
Anreise aus Berlin mit dem Zug um ca. 6.00 Uhr
Am Abend Vorstellung der Teilnehmer Einführung ins Thema
13.10.2021
Vormittags: Rundgang durch Chełm auf den Spuren von Kalmen Wewryk
Nachmittags: Besuch der Gedenkstätte Sobibór
Abends: Vortrag zur Foto-Sammlung des SS-Manns Johann Niemann.
14.10.2021
Vormittags: Rundgang durch das ehemalige Ghetto Wlodawa
Nachmittags: Teilnahme an der Gedenkfeier zum Aufstand in „Sobibor“
Besuch eines Gedenkortes im Wald bei Zbereże
Abschluss
15.10.2021
Rückfahrt nach Berlin mit dem Zug
An- und Abreise:
Wir bieten eine organisierte An- und Abreise mit der Bahn an. Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit einer individuellen, selbstorganisierten An- und Abreise. Hotel Hotel Lwów, ul. 11 Listopada 222-100 Chelm - http://hotellwow-chelm.pl/
Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern. Eine begrenzte Anzahl an Einzelzimmern steht für einen Aufpreis von 80 Euro nach Rücksprache ebenfalls zur Verfügung.
Anmeldungen:
Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann. Der TeilnehmerInnenbeitrag beträgt 290,00 Euro. Im Teilnehmerbeitrag enthalten sind die Übernachtung, Vollverpflegung, An- und Abreise. Bitte den Beitrag noch nicht überweisen! Bei eigener Anreise nach Lublin, reduziert sich entsprechend der Teilnahmebeitrag. Die TeilnehmerInnen der Bildungsreise werden vom Veranstalter nicht kranken- und nicht reiseversichert.
Für Anmeldungen, Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung bitte an Annett Gerhardt unter gerhardt@bildungswerk-ks.de wenden