Informationsbroschüre zu den Gedenksteinen Sobibór
Im Jahr 2003 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Mordlagers Sobibór die Gedenkallee eröffnet. Ab dem 14. Oktober 2003 fanden über 300 Gedenksteine in der Allee ihren Platz. Jährlich kamen neue Steine hinzu. Gedenkfeiern fanden statt. Ein Baum und davor jeweils ein Gedenkstein erinnerten an ein in Sobibór ermordetes Opfer. Auf einer an dem Stein angebrachten Tafel standen Geburtsort und Geburtsdatum; so sollte den Menschen ein wenig ihre Geschichte zurückgeben werden. Nicht eine unvorstellbare anonyme Opferzahl sollte im Mittelpunkt stehen, sondern der einzelne Mensch.
Die Neugestaltung der Gedenkstätte Sobibór ab 2017 betraf auch die Gedenkallee. Neue Steine konnten vorerst nicht mehr aufgestellt werden. Im Oktober 2020 eröffnete das neu errichtete Museum in Sobibór. Im Jahr 2021 werden die letzten Schritte zur Neugestaltung der Gedenkstätte Sobibór umgesetzt. Im Rahmen der Neugestaltung wird die Gedenkallee abgebaut und die Steine an neuer Stelle in der Gedenkstätte niedergelegt werden. Nach Abschluss der Arbeiten soll es wieder möglich sein, neue Steine in Sobibór zu stiften.
Mit der Auflösung der Gedenkallee und der Verlegung der Steine an einen neuen Ort hat ein neues Kapitel in der Geschichte der Gedenksteine in Sobibór begonnen. Das Bildungswerk Stanisław Hantz hat sich aufgrund dieser Situation entschieden, die Gedenkallee umzubenennen und fortan von Gedenksteinen in Sobibór zu sprechen. Außerdem war dies der Anlass, die Geschichte der Gedenkallee bzw. Gedenksteine
in einer Broschüre zu dokumentieren. Zusätzlich wird der Frage nachgegangen, was mit dem Ort Sobibór nach 1944 geschah und wie an dem Ort eine Gedenkstätte entstand. Entstanden ist eine Broschüre von 96 Seiten mit ausführlichen Beschreibungen und vielen Fotos.
Die Broschüre kann beim Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. für 15 Euro plus Portogebühren bestellt werden.