Online-Veranstaltung am Sonntag, 14. März 2021, 18 Uhr
Vor 79 Jahren begannen die ersten Deportationen im besetzten Polen in ein Mordlager der „Aktion Reinhard“. Anders als oftmals angenommen, begannen die Deportationen vermutlich nicht im Ghetto von Lublin. Der erste Zug mit Jüdinnen und Juden aus der Stadt Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) soll am 15. März 1942 im Todeslager Bełżec angekommen sein. Dort wurden in wenigen Stunden sämtliche Menschen aus dem Zug in den Gaskammern des Lagers ermordet. Bis Ende des Monats März töteten die Deutschen in Bełżec rund 15.000 Lemberger Jüdinnen und Juden. Drei Tage nach der Ankunft des ersten Deportationszuges aus Lemberg erreichte auch der erste Transport aus Lublin das Lager. Bis zum 12. April 1942 wurden in Bełżec 27.000 Lubliner Jüdinnen und Juden in die Gaskammern getrieben.
Mit den Verschleppungen der jüdischen Bevölkerung aus Lemberg und Lublin im März 1942 erreichte der Mord an den Jüdinnen und Juden Europas eine neue Dimension. Es war eine Mordkampagne in Gang gesetzt worden, durch die bis zum Herbst 1943 in den drei Mordlagern der „Aktion Reinhardt“, Belzec, Sobibor und Treblinka, etwa 1,7 Millionen Menschen mit Abgasen erstickt wurden.
An diesem Datum wollen wir an die Opfer dieses unfassbaren Massenmords erinnern, der als erstes die jüdische Bevölkerung Lembergs betraf. In unserem Vortrag beschäftigen wir uns mit deren Situation im Frühjahr 1942 und versuchen, die Stationen ihrer Verschleppung bis in das Lager Bełżec nachzuvollziehen. Wir gehen den Fragen nach: Welchen Weg mussten die Jüdinnen und Juden zurücklegen, mit welchen Entscheidungen waren sie konfrontiert und was waren die Umstände ihrer Ermordung?
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