Unterstützung von Angehörigen der jüdischen Gemeinde.
Die jüdische Gemeinde Drohobytsch in der Westukraine hat eine lange Geschichte: Die erste schriftliche Erwähnung jüdischen Lebens geht zurück in das Jahr 1404. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwa 12.000 Jüdinnen*Juden in der Stadt, das waren 44 Prozent der Bevölkerung.
In der Nacht zum 1. Juli 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in Drohobytsch ein. In der Folgezeit wurden Juden*Jüdinnen der Stadt erschossen oder in das 150 Kilometer entfernte deutsche Mordlager Bełżec verschleppt. Nach zwei Jahren Besatzungszeit wurde in der Zeit von Ende Mai bis Anfang Juni 1943 das Ghetto niedergebrannt und die letzten überlebenden Jüdinnen*Juden ermordet. Eine kleine Gruppe musste noch bis Kriegsende für die Deutschen in Zwangsarbeitslagern arbeiten. Nach zwei Jahren deutscher Besatzung war die jüdische Gemeinde Drohobytsch ausgelöscht.

Heute leben in der ukrainischen Stadt etwa 75.000 Menschen. Die 1991 wieder etablierte Jüdische Gemeinde zählt etwa siebzig Mitglieder. Da es nur wenige sind, gehören auch die Jüdinnen*Juden aus der näheren Region dazu. Es sind ältere Menschen, von denen viele auf Unterstützung angewiesen sind. Zum Beispiel die 68-Jährige Ludmila K.: Sie hat eine Rente von 77 Euro, davon gehen 36 Euro für die Miete, Strom, etc. ab. Mit dem verbleibenden Rest muss sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Der Kauf eines Kühlschranks für 357 Euro ist für sie unmöglich. Die Versorgung mit den notwendigen Medikamenten ist eine Herausforderung. Wie die meisten Menschen in der Ukraine, hat auch sie keine Krankenversicherung. Der Überfall Russlands auf das Land treibt die Preise hoch und verschlechtert die Lebensbedingungen der alten Menschen zusätzlich.
Das Bildungswerk hat seit 2018 Kontakt zu der Jüdischen Gemeinde Drohobytsch, insbesondere zu Frau Tanya Firman, die verantwortlich für die Sozialprogramme der Gemeinde ist. Nach der erfolgreichen Spendenaktion 2022, an der sich viele von euch beteiligt haben und wo innerhalb weniger Wochen 17.000 € für die jüdische Gemeinde Drohobytsch zusammenkamen, möchte das Bildungswerk Stanisław Hantz zusammen mit Tanya Firman und der Abteilung für Sozialprogramme der Gemeinde durch eine Pat*innen-Aktion zur Verbesserung der Lebenssituation der Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Drohobytsch und Region beitragen.


Fotos von der Winterhilfe 2022 durch Spendengelder Bildungswerk Stanisław Hantz finanziert.
Konkret suchen wir jetzt Pat*Innen für:
Valentina B.
Die 73-Jährige lebt von 79 Euro Rente. Für Miete, Strom, etc. muss sie 29 Euro bezahlen.
Wir suchen Pat*innen für ein monatliches Lebensmittelpaket im Wert von 20 Euro, für ein monatliches Medikamentenpaket im Wert von 19 Euro oder für ein monatliches Hygienepaket im Wert von 4 Euro.
Lidiya S.
Die 72-Jährige lebt von 86 Euro Rente. Für Miete, Strom, etc. muss sie 31 Euro bezahlen.
Wir suchen Pat*innen für ein monatliches Lebensmittelpaket im Wert von 20 Euro, für ein monatliches Medikamentenpaket im Wert von 12 Euro oder für ein monatliches Hygienepaket im Wert von 4 Euro.
Marina Z.
Die 67-Jährige lebt von 86 Euro Rente. Für Miete, Strom, etc. muss sie 29 Euro bezahlen.
Wir suchen Pat*innen für ein monatliches Lebensmittelpaket im Wert von 20 Euro, für ein monatliches Medikamentenpaket im Wert von 24 Euro oder für ein monatliches Hygienepaket im Wert von 4 Euro.
Ludmila K.
Die 68-Jährige lebt von 77 Euro Rente. Für Miete, Strom etc. muss sie 36 Euro bezahlen.
Wir suchen Pat*innen für ein monatliches Lebensmittelpaket im Wert von 20 Euro, für ein monatliches Medikamentenpaket im Wert von 24 Euro oder für ein monatliches Hygienepaket im Wert von 4 Euro. Darüber hinaus suchen wir Spender*innen für einen Kühlschrank im Wert von 357 Euro.
Yuriy K.
Der 73-Jährige lebt von 105 Euro Rente. Für Miete, Strom, etc. muss er 36 Euro bezahlen.
Wir suchen Pat*innen für ein monatliches Lebensmittelpaket im Wert von 20 Euro. Für ein monatliches Medikamentenpaket im Wert von 24 Euro oder für ein monatliches Hygienepaket im Wert von 4 Euro. Darüber hinaus suchen wir Spender*innen für einen Boiler im Wert von 119 Euro.
Die Unterstützung mit einer Pat*innenschaft umfasst drei verschiedene Optionen:
- Ein Lebensmittelpaket für monatlich 20 €
- Ein Hygieneartikelpaket für monatlich 4 €
- Ein individuelles Medikamentenpaket von aktuell monatlich 11-48 €
Die Unterstützung kann auch einmalig sein: Eine Spende für eine einmalige Anschaffung in der angegebenen Höhe.
Es kann eine Pat*innenschaft für eine Person und ein, zwei oder alle drei Pakete übernommen werden. Diese ist natürlich jederzeit kündbar. Ebenso können die Kosten für eine einmalige Anschaffung übernommen werden.
Bei großer Nachfrage können weitere Angehörige der jüdischen Gemeinde unterstützt werden.
Bei Interesse an einer Pat*innenschaft oder Fragen zum Thema schreibt bitte an: moeller@bildungswerk-ks.de.