Publikationen

Der Lokomotivschuppen in Bełżec

Der Lokomotivschuppen in Belzec

Reihe „Texte zur Aktion Reinhardt“.

Ein ehemaliger Lokomotivschuppen in unmittelbarer Nähe der Mordstätte Bełżec wurde von den deutschen Tätern als Kleidungslager genutzt. Dort mussten jüdische Gefangene die Kleidung der Ermordeten sortieren und bündeln, bevor sie verschickt wurde.

Am 31. August 1942 fuhr der Wehrmachts-Unteroffizier Wilhelm Cornides mit einem öffentlichen Personenzug von Rawa Ruska nach Chełm: „Wir sind am Lager Bełżec vorbeigefahren […] Ein doppeltes Bahngleis führte in das Lager hinein. Das eine Gleis war eine Abzweigung von der Hauptstrecke, das andere führte über eine Drehscheibe aus dem Lager zu einer Reihe von Schuppen, die ungefähr 250 Meter davon standen. Auf der Drehscheibe stand gerade ein Güterwagen. Mehrere Juden waren damit beschäftigt, die Scheibe zu drehen. SS-Posten, das Gewehr unter dem Arm, standen daneben. Einer der Schuppen war offen, man konnte deutlich sehen, dass er mit Kleiderbündeln bis an die Decke gefüllt war.“

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Schürfplätze. Grabraub in Bełżec und Sobibor

Schürfplätze. Grabraub in Belzec und Sobibor

Das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. hat das Erscheinen des Buchs Schürfplätze zum Grabraub in Bełżec und Sobibor des polnischen Autors Paweł Piotr Reszka ermöglicht. Das in Polen im Jahr 2018 erschienene Buch wurde ins Deutsche übersetzt und ein Interview mit dem Autor zu seiner Arbeit hinzugefügt.

Die Gelände der ehemaligen Vernichtungslager Bełżec und Sobibor sind Massengräber für mehrere Hunderttausend Jüdinnen*Juden, die hier in den Jahren 1942 und 1943 im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ ermordet wurden. Nach der Auflösung der Lager wurden die Orte über viele Jahre zum Schauplatz eines Grabraubes in kaum vorstellbarem Ausmaß. Angelockt von der vermeintlichen Aussicht auf Reichtum, durchwühlten Bewohner der umliegenden Dörfer den Boden, wuschen die mit Erde vermischte Asche im Fluss und legten sogar eigens spezielle Gruben an, um die Jagd nach Gold und Wertgegenständen zu erleichtern. Paweł Piotr Reszka suchte in der Region nach Menschen, die sich an dem Grabraub beteiligt hatten, und Nachfahren, die ihm berichteten, wie man heute darüber denkt.

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„Aktion Erntefest“. Berichte und Zeugnisse

Buch Aktion Erntefest

Die „Aktion Erntefest“ war die Tarnbezeichnung der Nationalsozialisten für den koordinierten Massenmord an mehr als 43.000 Jüdinnen*Juden in drei verbliebenen Lagern im Distrikt Lublin im besetzten Polen: den Zwangsarbeitslagern Trawniki und Poniatowa und dem Konzentrationslager Majdanek. Diese am 3. und 4. November 1943 durch die SS und verschiedene Polizeieinheiten, darunter auch das Reserve-Polizei-Bataillon 101 durchgeführte Massenerschießung beendete die „Aktion Reinhardt“. Nur wenigen gelang es, den Mördern zu entkommen.

Das Bildungswerk Stanisław Hantz hat die Zeugnisse Überlebender in deutscher Übersetzung versammelt und mit einführenden Texten zu den Hintergründen der Mordaktion herausgegeben.

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Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust

Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust

Die große Mehrheit der Juden, die Ende 1941 noch auf dem Gebiet des Deutschen Reichs lebten, wurde 1942 „nach Osten“ deportiert und ermordet. Auch aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, der Slowakei und Luxemburg verschleppten die Nationalsozialisten weite Teile der jüdischen Bevölkerung in die Ghettos und Lager im besetzten Polen. Ein Hauptziel war der Distrikt Lublin im Generalgouvernement, wo die Deportierten nicht sofort getötet, sondern auf Durchgangsghettos verteilt wurden. Das größte war Izbica. Im März 1942 begannen die „Aussiedlungen“ aus Izbica in die Vernichtungslager, im November 1942 erklärten die Deutschen den Ort für „judenrein“. Im Zentrum der Studie stehen die Deportationen nach Izbica, das Geschehen am Ort sowie die Nachkriegsverfahren gegen deutsche Täter und polnische Kollaborateure.

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Fotos aus Sobibor – Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus

Johann Niemann war stellvertretender Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor. Am 14. Oktober 1943 wagten jüdische Gefangene den Aufstand und töteten dabei auch Niemann. Erst vor Kurzem wurden mehr als 350 Fotos und zusätzliche schriftliche Quellen aus seinem Besitz entdeckt. Die privat gesammelten und teilweise in zwei Alben zusammengestellten Bilder erlauben anhand der visuellen Überlieferung seiner Karriere ganz neue Einblicke zum Holocaust im deutsch besetzten Polen und zu den Krankenmorden der sogenannten Euthanasie, an denen Niemann beteiligt war.

Der Edition dieser einzigartigen Sammlung stellen die Herausgeber eine umfassende historische Einordnung der Quellen zur Seite.

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Der Club der ehemaligen Häftlinge deutscher Konzentrationslager in Zgorzelec

Broschüre „Der Club der ehemaligen Häftlinge deutscher Konzentrationslager in Zgorzelec“

Am 11. April 1945 wurde das Konzentrationslager Buchenwald befreit. Es folgten Bergen-Belsen, Flossenbürg, Sachsenhausen, Dachau, Ravensbrück und Mauthausen. Am 8. Mai 1945 war der 2. Weltkrieg zu Ende. Die ehemaligen Gefangenen der deutschen Konzentrationslager konnten in ihre Heimat zurückkehren. Die meisten, als junge Menschen inhaftiert, hat ihr Leben noch vor sich.

Seit Mitte der 1990er Jahre war das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. mit dem Club der ehemaligen Häftlinge deutscher Konzentrationslager in Zgorzelec/Polen verbunden. In dem Club hatten sich über 120 Männer und Frauen zusammengeschlossen.

Das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. hat jetzt eine Broschüre veröffentlicht, in der die Zusammenarbeit mit dem Club dokumentiert ist.

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Der Gedenkweg in Sobibor

Titelblatt Die Gedenksteine in Sobibor

Reihe „Texte zur Aktion Reinhardt“.

Im Februar 2021 ist eine Informationsbroschüre zu den Gedenksteinen in der Gedenkstätte Sobibor erschienen.

Im Jahr 2003 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Mordlagers Sobibor die Gedenkallee eröffnet. Ab dem 14. Oktober 2003 fanden über 300 Gedenksteine in der Allee ihren Platz. Jährlich kamen neue Steine hinzu. Gedenkfeiern fanden statt. Ein Baum und davor jeweils ein Gedenkstein erinnerten an ein in Sobibor ermordetes Opfer. Auf einer an dem Stein angebrachten Tafel standen Geburtsort und Geburtsdatum; so sollte den Menschen ein wenig ihre Geschichte zurückgeben werden. Nicht eine unvorstellbare anonyme Opferzahl sollte im Mittelpunkt stehen, sondern der einzelne Mensch.

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Elf Monate im Todeslager Treblinka

Titelblatt Broschüre Erinnerungen aus Treblinka - Jerzy Rajgrodzki

Reihe „Texte zur Aktion Reinhardt“.

Der Bericht von Jerzy Rajgrodzki über das Mordlager Treblinka. Jerzy Rajgrodzki wurde am 23.09.1909 im polnischen Parczewo geboren. Am 11. September 1942 wurde er mit seiner Frau und seinem fünfjährigen Sohn aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka verschleppt.

Seine Frau Czaja-Eta und sein Sohn wurden unmittelbar nach Ankunft in Treblinka ermordet. Rajgrodzki wurde aus der Gruppe der ankommenden Juden von den deutschen Tätern ausgesucht und musste im Lager II arbeiten. In diesem Bereich der Mordstätte waren die Gaskammern und hier wurden auch die Toten in Massengräber verscharrt bzw. verbrannt. Am 2. August 1943 konnte Rajgrodzki aus der Mordstätte fliehen.

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Der Bahnhof von Treblinka

Titelblatt Der Bahnhof von Treblinka

Reihe „Texte zur Aktion Reinhardt“.

2004 wurde in dem kleinen Ort Treblinka der spätestens seit dem Lanzmannfilm Shoa weltberühmte Bahnhof aufgelöst. In der Folgezeit wurden die Bahngleise demontiert und schließlich mit dem Bau einer neuen Straße begonnen, die über das ehemalige Gelände des Bahnhofs führt. In der Zeit von Juli 1942 bis August 1943, war für Hundetattausende von Jüdinnen*Juden der Bahnhof ihre letzte Station zwischen Leben und Tod. Von dort aus wurden sie weiter in die etwa einen Kilometer entfernte Mordstätte Treblinka verbracht. Im Februar 2019 wurde mit der Errichtung eines Gedenkortes auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhof Treblinka begonnen. Er wurde von der Gedenkstätte Treblinka in Unterstützung des Bildungswerks eingerichtet.

In diesem Reader kommen Überlebende und Augenzeugen zu Wort, die das Geschehen am Bahnhof Treblinka erlebten und beobachteten.

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Kalmen Wewryk – Nach Sobibor und zurück

Titelbild Kalmen Wewryk Nach Sobibor und zurück

Im Mai 2020 veröffentlichte das Bildungswerk Stanisław Hantz den Bericht von Kalmen Wewryk.

Kalmen Wewryk ist ein Überlebender des deutschen Vernichtungslagers Sobibor. Wewryk, 1906 in der ostpolnischen Kleinstadt Chełm geboren und aufgewachsen, wurde im Herbst 1942 nach Sobibor verschleppt und dort von den Deutschen zur Arbeit selektiert. Am 14. Oktober 1943 wagten die Jüdinnen und Juden in Sobibor einen Aufstand. Sie überwältigten die Bewacher und 300 Menschen gelang die Flucht. Unter ihnen war auch Kalmen Wewryk. In den folgenden Monate verbrachte er in den umliegenden Wäldern im Versteck – in ständiger Angst von deutschen Einheiten entdeckt oder der lokalen polnischen Bevölkerung verraten zu werden. Durch Glück stieß er schließlich auf eine Gruppe russischer Partisanen, schloss sich ihnen an und befreite als Mitglied der Roten Armee seine Heimatstadt Chełm von den deutschen Besatzern.

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