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Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust

Im Februar 2018 erscheint beim Metropol Verlag in Berlin die Monographie über das ehemalige Transitghetto Izbica. Im Zentrum der ersten Fallstudie über die Transitghettos im Distrikt Lublin stehen die Deportationen aus den verschiedenen Ländern und Regionen nach Izbica, die Situation der polnischen-jüdischen Bewohner, das Geschehen vor Ort sowie die Nachkriegsverfahren gegen deutsche Täter und polnische Kollaborateure.

 

In den Jahren 2017 und 2018 jährt sich die „Aktion Reinhardt“ zum 75. Mal. Neben polnischen Jüdinnen und Juden aus dem „Generalgouvernement“, wurden in diesem Rahmen viele Juden aus anderen Ländern in den Ghettos und Lagern im besetzten Polen ermordet. Die übergroße Mehrheit der Juden, die Ende 1941 noch auf dem Gebiet des Deutschen Reichs lebten, wurde 1942 »nach Osten« deportiert und im Laufe des nächsten Jahrs ermordet. Auch aus Österreich, dem Protektorat Böhmen und Mähren, der Slowakei und Luxemburg verschleppten die Nationalsozialisten in dieser Zeit große Teile der jüdischen Bevölkerung. Eines der Hauptdeportationsziele war der Distrikt Lublin im Generalgouvernement, wo die Deportierten bis Juni 1942 nicht sofort in den Mordlagern der »Aktion Reinhardt« (Belzec, Sobibor und Treblinka) getötet, sondern auf sogenannte Transitghettos verteilt wurden. Das größte dieser Ghettos war die Ortschaft Izbica. Hierhin wurden Juden aus sechs verschiedenen europäischen Ländern verschleppt. In den Sammeltransporten befanden sich Menschen aus verschiedenen Regionen Deutschlands – aus Franken, dem Stuttgarter Raum, dem Rheinland, der Region Frankfurt und Breslau. Im März 1942 begannen parallel die »Aussiedlungen« aus Izbica, das heißt die Deportation der im Ghetto befindlichen Bevölkerung nach Sobibor und Belzec. Anfang November 1942 erklärten die deutschen Behörden den Ort für »judenrein«. Die letzte kleine Gruppe jüdischer Bewohner wurde schließlich im April 1943 nach Sobibor verschleppt.

Möglich wurde die Veröffentlichung des Buchs durch das jahrelange Engagement des Autors im Rahmen seiner Tätigkeit im Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. in der Lubliner Region und in Izbica, durch die Kontakte zu jüdischen Überlebenden wie zur örtlichen Schule entstanden.

Am 20. Februar 2018 20. Februar 2018, 19 Uhr wird das Buch über das Transitghetto Izbica vorgestellt:
Ort: Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Auditorium,
Buchvorstellung Februar 2018
Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin

PROGRAMM
Vortrag
Dr. Steffen Hänschen, Autor, Mitarbeiter des Bildungswerks Stanisław Hantz e. V., Übersetzer
Gespräch
Dr. Steffen Hänschen und Dr. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

 Veranstaltungen zur Buchveröffentlichung


Bei Interesse stellt der Autor das Buch „Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust“ und das ehemalige Transitghetto Izbica auf Veranstaltungen vor.

Zu genaueren Informationen und Terminabsprachen bitte melden bei Steffen Hänschen: haenschen@bildungswerk-ks.de

Steffen Hänschen
Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust
www.metropol-verlag.de
Erscheinungsdatum: Februar 2018
ISBN: 978-3-86331-381-4
ca. 608 Seiten | 29,90 Euro
abgelegt unter: