Bildungsreisen
Das Warschauer Ghetto
15 November @ 8:00 am – 19 November @ 5:00 pm
1939 lebten etwa 370.000 Jüdinnen und Juden in Warschau. Sie bildeten damit die größte jüdische Gemeinschaft in Europa und nach New York das zahlenmäßig zweitgrößte jüdische Zentrum weltweit.
Das Bildungswerk organisiert eine Reise nach Warschau.
Nachdem die Pläne, ein Ghetto außerhalb der Stadt einzurichten, gescheitert waren, erklärten die deutschen Besatzer am 12. Oktober 1940 jene Stadtteile Warschaus, in denen die meisten Jüdinnen und Juden lebten, zum sogenannten jüdischen Wohnbezirk. Alle außerhalb dieses Bereichs lebenden jüdischen Einwohner*innen hatten innerhalb von sechs Wochen dorthin umzuziehen. Am 16. November 1940 wurde das mit Mauern und Stacheldrahtzäunen umgebene Ghetto offiziell geschlossen. Infolge von Verschleppungen aus den umliegenden Landkreisen und aus dem Ausland (z. B. Berlin und Frankfurt) lebten Anfang 1942 mehr als 400.000 Menschen auf einem Areal von nur rund drei Quadratkilometern. Es war das größte Ghetto im deutsch besetzten Europa.
Am 22. Juli 1942 begannen die Verschleppungen von Jüdinnen und Juden aus dem Warschauer Ghetto in das Mordlager Treblinka. Allein bis Ende August 1942 wurden in den Gaskammern von Treblinka etwa 200.000 Warschauer Ghettobewohner*innen getötet. Als im April 1943 die letzten im Ghetto verbliebenen Menschen nach Treblinka verschleppt werden sollten, stellten sich Jüdinnen und Juden den Deutschen entgegen. Mit einem bewaffneten Aufstand wollten sie die Pläne der Deutschen durchkreuzen. Am 16. Mai 1943 meldeten die Deutschen die Niederschlagung des Aufstands und sprengten die Große Synagoge in Warschau.
Unsere Bildungsreise folgt den wichtigsten Stationen in der Geschichte des Warschauer Ghettos. Zum Programm gehört auch ein Besuch des Jüdischen Historischen Instituts und des Polin – Museum der Geschichte der polnischen Juden.
Samstag, 15. November 2025
Anreise von Berlin-Hauptbahnhof nach Warschau.
Wir wohnen im Hotel Ibis Warszawa Stare Miasto.
Sonntag, 16. November 2025
Wir beginnen das Programm mit einer Einführung in die Geschichte des Warschauer Ghettos.
Ein anschließender Rundgang durch die Stadt wird thematisch bestimmt von den deutschen und jüdischen Einrichtungen, die das Ghetto verwaltet haben. Wir gehen zu Orten wie dem ehemaligen Sitz des Judenrats oder dem Dienstgebäude des deutschen „Kommissars für den jüdischen Wohnbezirk“.
Am Nachmittag besteht die Möglichkeit das Museum der Geschichte der polnischen Juden | POLIN zu besuchen.
Am Abend wird Dr. Mariusz Jastrząb mit einen Vortrag über das Verhältnis zwischen dem Ghetto und der sogenannten arischen Seite von Warschau informieren. Dr. Mariusz Jastrząb war u. a. Mitarbeiter des Museum der Geschichte der polnischen Juden | POLIN.
Montag, 17. November 2025
Wir haben Frau Krystyna Budnicka zu einem Gespräch eingeladen.
Krystyna Budnicka wurde 1932 als Hena Kuczer in einer jüdischen Familie in Warschau geboren. Sie überlebte den Aufstand im Ghetto und konnte anschließend auf die „arische Seite“ fliehen. Krystyna Budnicka studierte nach dem Krieg Pädagogik und arbeitete dann als Sonderschullehrerin.
Bei einem anschließenden Stadtrundgang beschäftigen wir uns mit dem alltäglichen Leben im Ghetto, wobei die Rolle von Frauen und Kindern besonders behandelt wird. Wir besuchen u. a. den Ort einer Suppenküche der Jüdischen Sozialen Selbsthilfe (JSS) und das Gebäude des Femina-Theaters.
Am Abend werden uns Freiwillige des Museums der Geschichte der polnischen Juden | POLIN über ihre Arbeit berichten und Fragen beantworten.
Dienstag, 18. November 2025
Wir beginnen den Tag mit einer Einführung zu den Deportationen aus dem Warschauer Ghetto in das Mordlager Treblinka, zum Ghetto-Aufstand und der Arbeit des Untergrundarchivs „Oneg Schabbat“ (bekannt als Ringelblum-Archiv).
Der anschließende Rundgang ist dem jüdischen Widerstand gegen die Mordaktionen der deutschen Besatzer gewidmet. Wir besuchen u. a. den sogenannten Umschlagplatz und den Gedenkort Miła-Straße 18.
Am Nachmittag sind wir im Jüdischen Historischen Institut zu Gast. Dort befindet sich eine der wichtigsten Sammlungen zur jüdischen Geschichte in Polen, darunter das Ringelblum-Archiv.
Mittwoch, 19. November 2025
Abreise von Warschau nach Berlin-Hauptbahnhof.
An- und Abreise
Wir bieten eine organisierte An- und Abreise an. Es besteht auch die Möglichkeit einer selbstorganisierten, individuellen An- und Abreise.
Krankenversicherung, Reiseversicherung
Die Teilnehmer der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.
Unterbringung
Wir wohnen in Warschau im Hotel Ibis Stare Miasto.
Die Teilnehmer*innen sind im Doppelzimmer untergebracht. Gegen einen Aufpreis von 170,00 Euro ist die Buchung von einem Einzelzimmer möglich.
Bei einer selbst organisierten Unterbringung reduziert sich der Teilnahmebeitrag um 220,00 Euro.
Teilnahmebeitrag
Der Teilnahmebeitrag beträgt für eine Unterbringung im Doppelzimmer 650,00 Euro. Für eine Unterbringung im Einzelzimmer ist ein Zuschlag von 170,00 Euro zu zahlen. In diesem Betrag enthalten sind die Übernachtung, Verpflegung, Fahrkarten, Führungen und die An- und Abreise. Bei eigener An- und Abreise nach Warschau reduziert sich der Teilnahmebeitrag um 80,00 Euro.
Erst mit einer Anzahlung von 50 Euro ist die Anmeldung verbindlich. Wird die Teilnahme durch die/den Teilnehmer*in abgesagt, werden die 50 Euro nicht zurückerstattet.
Der Teilnahmebeitrag soll auf das folgende Konto überwiesen werden:
Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Konto: 1071 371 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53)
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS
Betreff: Warschau-Reise 2025
Soli-Beitrag
Immer wieder fragen Interessierte bei uns nach einer Ermäßigung für unsere Teilnahmegebühren. Um auch in solchen Fällen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir diejenigen, die es sich leisten können und wollen um einen zusätzlichen Soli-Beitrag von 50 €. Interessierte können sich an uns wenden, um eine Ermäßigung bis zu einem Drittel der Teilnahmegebühr zu bekommen, solange der „Vorrat“ reicht.
Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet
Mario Wenzel
m.wenzel@bildungswerk-ks.de
Deutsch
Der Anmeldebogen steht hier zum Download bereit. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann.
Mario Wenzel
m.wenzel@bildungswerk-ks.de