Bildungsreisen

Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

Holocaust in Litauen

18 Mai @ 11:00 am 25 Mai @ 9:00 pm

–Die Reise ist ausgebucht. Wir können euch leider nur auf die Warteliste aufnehmen.–

Im Zentrum dieser Studienfahrt steht die Geschichte Vilnius (dt. Wilna) und Litauens unter nationalsozialistischer Besatzung. Den thematischen Schwerpunkt bildet hierbei das Schicksal der jüdischen Bevölkerung, die Ghettoisierung, Verschleppung und Ermordung. Zum Programm der Bildungsreise gehört ein Besuch der Stadt Kaunas, wo für die jüdische Bevölkerung ein Ghetto eingerichtet wurde, und der Vernichtungsstätte Paneriai in einem Wald in der Nähe von Vilnius.

Denkmal für die Opfer der Massenerschießung in Kaunas, Litauen
Denkmal für die Opfer der Massenerschießung in Kaunas, Litauen

Als im Sommer 1941 die deutschen Wehrmachtstruppen nach Litauen vorstießen, begann das Ende der jüdischen Geschichte des Landes. Die deutsche Besatzung begann am 23. Juni 1941 und endete am 13. Juli 1944. In Wilna wurden in der Altstadt zwei Ghettos errichtet. Mit der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in die Ghettos begannen systematische Selektionen und Massenmorde im Wald von Paneriai (etwa 10 km westlich der Altstadt). Das kleine Ghetto wurde bereits im Oktober 1941 aufgelöst, das zweite Ghetto bestand bis zum September 1943. Nur wenigen gelang es, sich vor der Liquidierung zu verstecken oder zu den PartisanInnen in den Wald zu fliehen. Die verbliebenen Juden*Jüdinnen wurden in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Von den etwa 70.000 Juden*Jüdinnen, die 1941 in Wilna gelebt hatten, überlebten etwa 2000 die deutsche Besatzung.

Die Bildungsreise findet zweijährlich in der Woche über Pfingsten statt. Während unseres Aufenthaltes in Kaunas und Vilnius werden wir bei Begegnungen mit unterschiedlichen Organisationen und Menschen die Möglichkeit haben, uns zur jüdischen Geschichte des ehemaligen „Jerusalem des Nordens“ und zum Umgang mit der jüdischen Geschichte nach 1945 zu informieren.

Samstag

Anreise: Berlin – Białystok

Wir reisen mit der Bahn von Berlin über Warschau nach Białystok. Die Fahrt beginnt morgens um ca. 9.20 Uhr am Hauptbahnhof Berlin. Wir werden am Samstag am frühen Abend in Białystok ankommen, dort übernachten und am nächsten Morgen von unserem Bus abgeholt, der uns nach Kaunas bringt. Für Verpflegung während der Fahrt müssen die TeilnehmerInnen selbst sorgen.

Sonntag

Anreise nach Kaunas

Voraussichtlich erreichen wir Kaunas am frühen Nachmittag. Am Nachmittag gibt es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer*innen. Danach werden wir uns einen Überblick über die Stadt verschaffen. Auf dem Rundgang werden wir auch die Choral-Synagoge von Kaunas besuchen.

Montag

Kaunas

Morgens wird es einen Vortrag zur Geschichte Litauens geben.

Danach beschäftigen wir uns mit dem Jüdischen Leben in Litauen, der deutschen Besatzung und dem Ghetto von Kaunas.

Den Rundgang beginnen wir an der Lietuko-Garage, an der im Juni 1941 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt stattfand. Dann begeben wir uns zum Gelände des ehemaligen Ghettos im Stadtteil Viliampole. In der deutschen Besatzungszeit gab es hier eins der drei größeren Ghettos Litauens. Auf einem Stadtrundgang lernen wir die Vergangenheit der Stadt und das jüdische Leben in ihr kennen.

Nach dem Besuch des ehemaligen Ghettos gibt es ein Gespräch mit einem Mitarbeiter des Sugihara Hauses. Chiune Sugihara war ein japanischer Diplomat, der als Konsul des japanischen Kaiserreichs in Litauen mehreren Tausend Jüdinnen und Juden Visa ausstellte und damit ermöglichte, dass sie ausreisen konnten. Wir sprechen auch über geschichtspolitische Projekte und haben in diesem Gespräch die Gelegenheit, uns über die aktuelle Geschichtspolitik Litauens auszutauschen.

Dienstag

Fahrt nach Vilnius

Morgens besuchen wir das 9. Fort, die Erschießungsstätte von Kaunas. Einigen Mitgliedern des jüdischen Sonderkommandos, das bei den Erschießungen und der darauf folgenden Verbrennung der Leichen arbeiten musste, gelang es zu fliehen. Heute gibt es im 9. Fort ein Denkmal und eine Ausstellung, die wir besuchen werden.

Mittags fahren wir nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Zwischenstopp in der Ortschaft Žiežmariai und schauen uns die Synagoge des ehemaligen Schtetls an und besuchen den Ort, an dem die jüdischen Bewohner*innen erschossen wurden.

Nach Ankunft in Vilnius begeben wir uns auf einen Stadtrundgang durch die Altstadt von Vilnius.

Mittwoch

Vilnius

Dieser Tag wird dem ehemaligen jüdischen Ghetto in Wilna gewidmet sein. Nach einer Einführung über die Geschichte, die Entstehung und die Auflösung werden wir eine Führung durch das ehemalige Ghetto bekommen. Danach werden wir uns das ‚Grüne Haus’ anschauen, das örtliche Museum über den Holocaust. Bei einem Gespräch mit Mitarbeiter*innen des Museums können Fragen beantwortet werden.

Abends haben wir einen Vortrag und ein nachfolgendes Gespräch mit Milda Jakulytė-Vasil. Milda Vasil ist Autorin des „Lithuanian Holocaust Atlas“. Zurzeit arbeitet sie als Kuratorin des Lost Shtetl Museums und wird uns von ihrer Arbeit und der Erinnerungskultur in Litauen erzählen.

Donnerstag

Vilnius, Paneriai

Der Tag ist den Orten der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Vilnius und Umgebung gewidmet. Nach einer Einführung fahren wir zu dem Wohnhaus der Verantwortlichen Beamten der deutschen Zivilverwaltung für das Ghetto und zum ehemaligen Gestapohauptquartier. Dann sehen wir uns das Gefängnis Lukishki an, das als Sammelpunkt für die Menschen diente, die in den Tod deportiert wurden, fahren wir nach Paneriai. Mit der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in die Ghettos begannen bereits kurz nach der deutschen Besetzung Litauens im Jahr 1941 die systematischen Selektionen und Massenmorde im Wald von Paneriai, das sich etwa 10 km westlich der Altstadt befindet.

Nach der Rückkehr nach Vilnius steht der weitere Tag zur freien Verfügung: durch Vilnius bummeln, einkaufen, entspannen.

Freitag

Partisanenlager, Fahrt nach Białystok

Dieser Tag wird dem jüdischen Widerstand in Litauen und Wilna gewidmet sein. Unter anderem werden wir uns die Reste eines Basislagers von jüdischen Partisan*innen anschauen.

Der Wald liegt bereits auf unserem Weg zurück in die polnische Stadt Białystok. Dort werden wir übernachten, um am nächsten Morgen früh nach Berlin zu reisen.

Samstag

Abreise

Morgens: Abfahrt von Białystok nach Berlin. Voraussichtliche Ankunft um ca. 15 Uhr.

An- und Abreise

Wir bieten eine organisierte An- und Abreise an. Es besteht auch die Möglichkeit einer selbstorganisierten, individuellen An- und Abreise.

Krankenversicherung, Reiseversicherung

Die Teilnehmer der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.

Unterbringung

Die Unterbringung erfolgt in Zweibettzimmern. Es ist möglich gegen einen Aufpreis von 150,00 € ein Einzelzimmer zu bekommen.

Teilnahmebeitrag

Der Teilnahmebeitrag beträgt 590,00 Euro. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind Übernachtung, zwei Mahlzeiten am Tag, An- und Abreise. Bei eigener Anreise nach Vilnius, reduziert sich entsprechend der Teilnahmebeitrag.

Überweisung des Teilnahmebeitrages bitte bis 10. Februar 2022 auf das Konto des Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Konto: 1071 371 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53)
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet

Steffen Hänschen haenschen@bildungswerk-ks.de

Deutsch

Anmeldung bitte mit folgendem Anmeldeformular (PDF). Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann.

Steffen Hänschen

Nach oben scrollen