Fotos aus Sobibor. Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus

Buchpräsentation am 28. Januar 2020
Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin-Kreuzberg

(Gemeinsam mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V., der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart und dem Metropol Verlag)

Einige nationalsozialistische Verbrechen haben bis heute keinen angemessenen Platz in der gesellschaftlichen Erinnerung gefunden. Hierzu zählt die als „Aktion Reinhard” bezeichnete Ermordung von mehr als 1,7 Millionen überwiegend polnischen Jüdinnen und Juden in den Todeslagern Sobibor, Bełżec und Treblinka. Grund dafür ist neben der geringen Zahl von Überlebenden und einer erfolgreichen Spurenbeseitigung durch die Täter auch das weitgehende Fehlen bildlicher Überlieferung zu diesem Kapitel der NS-Massenverbrechen. Eine neu entdeckte Fotosammlung mit mehr als 300 Bildern aus dem Besitz eines wichtigen früheren Sobibor-Täters erlaubt nun bisher völlig unbekannte Einblicke in verschiedene Tatorte der „Aktion Reinhard” im deutsch besetzten Polen und der zuvor begangenen Krankenmorde der sogenannten „Euthanasie”.

In einem Kooperationsprojekt des Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. und der Forschungsstelle Ludwigsburg wurde die Kollektion in jahrelanger Arbeit wissenschaftlich ausgewertet. Die Ergebnisse werden nunmehr erstmals öffentlich präsentiert.

Jetje Manheim hat ihre Großeltern in dem Mordlager Sobibor verloren. Sie wurden im Jahr 1943 aus den Niederlanden dorthin verschleppt und nach ihrer Ankunft ermordet. Sie war langjähriger Vorstand der niederländischen Stichting Sobibor.

Martin Cüppers ist wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart. Zu seinen Publikationen zählt die Studie Walther Rauff – in deutschen Diensten. Vom Naziverbrecher zum BND-Spion (2013).

Andreas Kahrs ist Mitarbeiter des Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. Er verfasste u.a. den Aufsatz Bildungsarbeit an den Orten der „Aktion Reinhardt” (2017).

Anne Lepper ist Mitarbeiterin des Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. und Doktorandin an der Freien Universität Berlin. Sie veröffentlichte u.a. den Aufsatz Das Netzwerk jüdischer Hilfsorganisationen und die Verhandlungen über den Freikauf von Juden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (2016).

Michael Wildt ist Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin

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