Die Spendenaktion für das Wohltätigkeitsprogramm der jüdischen Gemeinde in Drohobytsch in der Westukraine wird ein Woche nach dem Start wegen des großen Erfolgs abgeschlossen.
Auf den unseren Aufruf reagierten zahlreiche Spender*innen großzügig, so dass innerhalb einer Woche über 12.000 € zusammen kamen, was unsere Erwartungen weit übersteigt und was den Bedarf der jüdischen Gemeinde Drohobytsch für ihre Wohltätigkeitsarbeit für die nächste Zeit deckt. Wir haben uns deswegen entschlossen die Spendenaktion zum 12. März 2022 abzuschließen.
Von dem gesammelten Geld werden in Drohobytsch Lebensmittel und Medikamente angeschafft, mit denen bedürftige Angehörige der jüdischen Gemeinde Drohobytschs sowie auch aus anderen Gemeinden nach Drohobytsch Geflüchteter versorgt werden können.
Wir danken allen Spender*innen herzlichst für ihren Beitrag!
Auch die jüdische Gemeinde Drohobytsch bedankt sich für die Unterstützung:
Dear German friends,
We are sincere and fervently thankful for your support of our Jewish Community in this difficult time.
We are grateful for your humanitarian aid, for providing us with food products and vitamins.
May HaShem bless you!
The Chairman of Drohobych Religious Community of Jewish Faith
J.M. Karpin
Zur Information gibt es hier noch einmal den Spendenaufruf vom 6. März 2022:
Liebe Freund*innen des Bildungswerks Stanisław Hantz,
wie viele von euch sind auch wir geschockt und entsetzt über den russischen Angriff auf die Ukraine.
Welche Konsequenzen der Krieg für das Programm des Bildungswerk Stanisław Hantz in diesem Jahr haben wird, ist noch nicht abzusehen. Wir informieren die Teilnehmer*innen unserer Bildungsreisen rechtzeitig.
Wir wenden uns nun an euch mit der Bitte um eine Unterstützung. Im Rahmen der Reise zum Holocaust in der Westukraine haben wir in den letzten Jahren Kontakte zu Wohltätigkeitsorganisationen geknüpft, deren Arbeit jetzt durch die unsichere Situation, den absehbaren Mangel an Lebensmitteln sowie den Zustrom von Geflüchteten erschwert wird.
Aktuell möchten wir den Fortbestand der Arbeit der jüdischen Gemeinde in der Stadt und dem Rajon Drohobytsch unterstützen.
Die jüdische Gemeinde Drohobytsch war nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine kleine Gruppe reduziert. Der absolute Großteil der etwa 15000 Jüdinnen*Juden, die ein Drittel der Stadtbevölkerung ausgemacht hatten, war in den Jahren 1941-1944 von den deutschen Besatzern ermordet worden. Nach dem Krieg, in den Zeiten der Sowjetunion wuchs sie durch den Zuzug von Jüdinnen*Juden aus dem Osten des Landes wieder leicht an. Erst mit der Unabhängigkeit der Ukraine und dem Ende der Sowjetunion konnte sich jedoch das jüdische Gemeindeleben wieder entfalten. Heute gibt es zwar wenige Jüdinnen*Juden in der Stadt, die Gemeinde lebt jedoch und einige jüdische Kulturgüter, wie die große Synagoge der Stadt, sind in jahrelanger Arbeit wieder aufgebaut worden.
Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung der Stadt bzw. des Landkreises ist heute weit jenseits des erwerbsfähigen Alters. Eine gute Altersversorung existiert nicht in der Ukraine und die meisten älteren Menschen und die nicht mehr arbeitende Bevölkerung ist von Armut betroffen. Die jüdische Gemeinde hat deswegen für ihre älteren Angehörigen ein HIlfsprogramm entwickelt, das mit Spendengeldern finanziert wird. Im Rahmen der Arbeit ist eine Soupkitchen (Küfa) entstanden, in der dreimal in der Woche für etwa 50 Personen gekocht wird. Zudem werden ältere und bedürftige Jüdinnen*Juden in Drohobytsch und der Region regelmäßig mit Lebensmittel- und Hygienepaketen versorgt.
Im aktuellen Krieg in der Ukraine hat sich die Versorgungslage bereits nach kurzer Zeit verschlechtert. Lebensmittel sind teurer geworden; Versorgungsengpässe erschweren es zudem, an Lebensmittel und notwendige Medikamente zu kommen, besonders für Menschen, die hierfür keine weiten Wege zurücklegen können. Die Wohltätigkeitsarbeit der jüdischen Gemeinde steht vor einem Aus. Es ist ihr kaum noch möglich, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Geldmittel sind erschöpft und Unterstützung dringend notwendig.
Wir können zwar nicht vorhersehen, wie der Krieg in der Ukraine sich weiter entwickeln wird und wie es in der Zukunft in Drohobytsch aussieht. Was wir aber jetzt wissen, ist, dass es in diesem Moment möglich ist, die jüdische Gemeinde finanziell direkt zu unterstützen, so dass diese ihr Wohltätigkeitsprogramm aufrecht erhalten kann.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Geld nach Drohobytsch zu schicken und wenn möglich Lebensmittel und Vitamine auf direktem Wege in die Stadt zu liefern.
Die wichtige Arbeit der jüdischen Gemeinde Drohobytsch kann schon durch eine kleine Spende direkt unterstützt werden.
Spenden mit dem Verwendungszweck: Spende Drohobytsch auf das Konto IBAN DE88 5205 0353 0001 0713 71
des Bildungswerks Stanisław Hantz (BIC HELADEF1KAS) leiten wir direkt an die jüdische Gemeinde in Drohobytsch weiter.
Um eine Spendenquittung zu erhalten, teilen Sie uns bitte per Mail Ihre Adresse mit.