Lesereise mit Robert Kuwałek und Ewa Koper im Januar 2013

Anfang Januar 2013 hat der Berliner Metropolverlag in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. ein Buch zur Geschichte des Mordlagers Bełżec in Deutsch herausgeben. Zur Veröffentlichung seines im Jahr 2010 von der Gedenkstätte Majdanek publizierten Buches hat das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. Robert Kuwałek und Ewa Koper, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Belzec, zu einer Vortragsreise nach Deutschland eingeladen.

Bełżec - ehemalige Kommandantur

Termine und Veranstaltungsorte:

Dachau            17. Januar, 19.00 Uhr Jugendgästehaus Dachau, Rosswachterstr. 15, 85221 Dachau

Frankenthal     18. Januar, 19.00 Uhr Andachtsraum des Hieronymus-Hofer-Hause, Foltzring 12, 67227 Frankenthal

Hamburg          20. Januar, 12.00 Uhr Theater Polittbüro, Steindamm 45, 20999 Hamburg

Berlin               22. Januar, 18.00 Uhr Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Ort der Information, Cora-Berliner-Str. 1, 10117 Berlin

Frankfurt/Main  23. Januar, 20.00 Uhr, Cafe ExZess, Leipziger Straße 91, 60487 Frankfurt – Bockenheim

Gießen             24. Januar, 19.00 Uhr, Multifunktionsraum GCSC (Campus Phil I), Alter Steinbacher Weg 38, 35394 Gießen

Vöhl                 26. Januar, 15.00 Uhr, Alte Synagoge, Mittelgasse 9, 34516 Vöhl

Von März bis November 1942 wurden in den drei Mordlagern der sogenannten Aktion Reinhard mehr als 1,7 Millionen Jüdinnen und Juden von deutschen Nationalsozialisten ermordet. Die Menschen wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Mordstätten mit Motorabgasen getötet.

Alle drei Lager liegen in abgelegenen Gegenden im heutigen Osten Polens. Das Morden begannen die Deutschen in Bełżec im März 1942. Hier starben etwa 600.000 Menschen. In Sobibor, heute direkt an der ukrainischen Grenze gelegen, wurden ab Mai 1942 mindestens 170.000 Menschen getötet. Der Mordfabrik Treblinka, 100 Kilometer östlich von Warschau,  fielen ab Juli 1942 etwa 900.000 Menschen zum Opfer.

Bis zum heutigen Tage ist die Geschichte der drei Mordlager in Deutschland weitgehend unbekannt. Das Synonym für den Holocaust ist Auschwitz.

Zur Geschichte des Mordlagers Bełżec gab es bisher keine deutsche Veröffentlichung.

Das Buch von Robert Kuwałek, das der Berliner Metropolverlag in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. herausgibt, stellt die Geschichte des Mordlagers dar und befasst sich mit den deutschen Tätern und ihren Helfern und deren strafrechtliche Verfolgung. Thema ist auch die Entwicklung des Ortes nach 1944 bis hin zur Eröffnung einer Gedenkstätte im Jahre 2004.

Der Verfasser des Buches – Robert Kuwałek –  arbeitet als Historiker bei der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers in Majdanek, nahe Lublin.  Von 2004 bis 2009 war er Leiter der Gedenkstätte Belzec, die heute der Gedenkstätte Majdanek zugeordnet ist. Robert Kuwałek hat in Europa und in den USA  in Archiven zur Geschichte des Mordlagers Bełżec geforscht. Durch den Kontakt mit Menschen, deren Familien in Bełżec umkamen, ist die Beschäftigung mit dem Thema für ihn nicht nur  wissenschaftliche Arbeit geblieben. Sein Anliegen ist auch die Erinnerung an die Menschen, die in Bełżec ermordet wurden.

Zusammen mit der Vortragsreise veranstaltet das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. einen Besuch der Gedenkstätte Bełżec vom 19. bis 20. Oktober 2013. Robert Kuwałek und Ewa Koper werden die Reise begleiten.

Programm der Reise zur Gedenkstätte Belzec:

Die Anreise nach Lublin erfolgt am Freitag, den 18. Oktober 2013.

Am Samstag, den 19. Oktober, fahren wir in die ukrainische Stadt Schowkwa und besuchen Orte des ehemaligen juedischen Lebens in der Stadt. Im März 1942 wurden etwa 700 alte und kranke Juden nach Bełżec verschleppt und ermordet. Etwa 2.000 Juden wurden am 27. November 1942 in das Mordlager Bełżec verschleppt.

Am Sonntag, den 20. Oktober fahren wir von Schowkwa nach Rawa Ruska. In den Sommermonaten 1942 fuhren alle Todeszüge aus Ostgalizien über den Bahnhof von Rawa Ruska nach Belzec. Hier versuchten immer wieder Jüdinnen und Juden aus den Todeszuegen zu fliehen. Mehrere Hundert  die fliehen konnten lebten in Rawa Ruska. Von Rawa Ruska fahren wir zurück nach Polen, in die Stadt Tomaszów Lubelski, wo wir übernachten.

Am Montag, den 21. Oktober, besuchen wir die Gedenkstätte Belzec. Danach beginnt unsere Rückreise.

Gerne lassen wir Ihnen weitere Informationen zu der Reise nach Bełżec zukommen.

Bitte schreiben Sie an:

Florian Ross
ross@bildungswerk-ks.de

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