Auf Einladung des Bildungswerk Stanislaw Hantz haben sich am 31. Oktober im Muzeum i Miejsce Pamięci w Sobiborze / Museum and Memorial in Sobibór Schüler*innen des Stefan Czarniecki Lyzeums aus Chełm und Eva Szepesi aus Frankfurt getroffen, die von Angehörigen begleitet wurde.
Trotz der schwierigen Lage in Israel sind auch die Nachfahren von Kalmen Löwy, seiner Frau Roza und seiner Tochter Alice nach Sobibor gekommen.
Eva Szepesi hat zusammen mit ihren Angehörigen an ihre Großeltern erinnert, welche im Juni 1942 von der Slowakei nach Sobibor verschleppt wurden und an dem Gedenkstein für Etel und Henrik Löwy ihrer gedacht.
Eva Szepesi kam als zwölfjähriges Kind im November 1944 nach Auschwitz. Überlebt hat sie unter anderem, weil ihr bei der Ankunft im Lager eine slowakische Aufseherin vor der Registrierung drohend befahl: „Sag, du bist 16, und versuche ja nicht, dich jünger zu stellen.“
Die ausgemergelte Eva lag fast verhungert und verdurstet auf ihrer schmutzigen Pritsche neben Toten und Sterbenden, als sie ein russischer Soldat am 27. Januar 1945 findet.
Die Angehörigen von Kalmen Löwy und seiner Familie haben an deren Gedenkstein ihrer gedacht.
Die Schüler*innen aus Chełm haben an die Familie von Kalmen Wewryk erinnert und an dem Gedenkstein für seine Frau Jochewet und den Kindern Josele und Pesza ihrer gedacht.
Im Jahr 1942 wurde die Familie auseinandergerissen, erst kam die Mutter mit den zwei Kindern nach Sobibor und im Herbst wurde der Vater nach Sobibor verschleppt. Im Gegensatz zu seiner Familie konnte Kalmen Wewryk dem direkten Tod in der Gaskammer entgehen, weil er zur Zwangsarbeit im Mordlager bestimmt wurde. Beim Aufstand der jüdischen Gefangenen am 14. Oktober 1943 gelang ihm die Flucht aus Sobibor. Kalmen Wewryk starb im Jahr 1989.
Das Gedenken wurde von Musiker*innen der Stefan Czarniecki Lyzeums aus Chełm begleitet.