Schülerinnen und Schüler aus Izbica besuchen das Museum und den Gedenkweg in Sobibór


Schülerinnen und Schüler vom Schulzentrum Maria Konopnicka aus dem ostpolnischen Izbica haben am 12. April 2024 die Gedenkstätte Sobibór besucht und im Gedenkweg an Jüdinnen und Juden aus ihrer Stadt erinnert welche im April 1943 in Sobibór ermordet wurden.


Seit über 20 Jahren arbeitet das Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V. mit dem Schulzentrum Maria Konopnicka zusammen. Wie schon in den zurückliegenden Jahren hat das Bildungswerk auch 2024 Schülerinnen und Schüler zu einem Besuch der Gedenkstätte Sobibór eingeladen.
Nach einer Führung durch das Areal der Gedenkstätte begann eine besondere Veranstaltung im Seminarraum des Museums. Aus Kalifornien wurde Rena Blatt zugeschaltet, die Tochter von Thomas Toivi Blatt. Ihr Vater wurde 1927 in Izbica geboren und lebte dort bis 1943. Am 28. April wurde er mit seinem Vater, der Mutter und dem Bruder nach Sobibor verschleppt. Seine Angehörigen wurden unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Er selbst wurde zur Zwangsarbeit in der Mordstätte bestimmt und konnte beim Aufstand der jüdischen Gefangen am 14. Oktober 1943 fliehen. Thomas Toivi Blatt ist 2015 verstorben. Rena Blatt hat den Lebensweg ihres Vaters erzählt und Fragen beantwortet.




Im Anschluss an die Veranstaltung wurde am Gedenkstein für Leon, Fajga und Hersz Blatt an die Familie von Thomas Toivi Blatt erinnert. Danach ging es im Gedenkweg weiter zu dem Stein für die in Sobibór ermordeten Jüdinnen und Juden aus Izbica. Stellvertretend für alle Opfer wurde an die Schwestern Brancha und Toba Bialowicz erinnert. Sie wurden im April 1943 von Izbica nach Sobibor verschleppt und dort im Alter von 22 bzw. 18 Jahren direkt ermordet. Mit einer Blume konnten die Schülerinnen und Schüler individuell gedenken.


Gedenkstein Familie Thomas Blatt
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