Die Kommandantur war eins von zwei Häusern, die von den deutschen Tätern, die im Mordlager Bełżec eingesetzt waren, u.a. als Unterkunft genutzt wurden.
Seit 2010 wurde das Haus der „Kommandantur“ nicht mehr bewohnt. Im September 2013 kontaktierte das Bildungswerk Stanisław Hantz den Besitzer, die polnische Eisenbahngesellschaft (PKP) mit dem Wunsch, das Haus zu kaufen und so vor dem Verfall zu schützen. Ein Verkauf konnte nur im Rahmen einer öffentlichen Auktion stattfinden. Die PKP hatte für den 22. Juni 2015 einen Versteigerungstermin festgelegt und das Gelände als Gewerbefläche ausgeschrieben. Der Wert des Areals mit Gebäuden wurde auf knapp 33 000 Euro festgelegt. Um privaten Investoren zuvorzukommen, initiierte das Bildungswerk eine internationale Spendenkampagne. Dadurch wurde die bevorstehende Auktion bekannt und löste internationale Proteste aus. Daraufhin sagte die PKP am 7. Juni die Versteigerung ab und übergab das Gelände dem polnischen Kultusministerium. Im November 2015 wurde das Gelände dem staatlichen Museum Majdanek zur Verfügung gestellt. Die Gedenkstätte Bełżec ist eine Abteilung des Museums Majdanek.
Nach der Instandsetzung soll das Haus der Kommandantur für die pädagogische Arbeit der Gedenkstätte Bełżec genutzt werden. Voraussichtlich werden die Bauarbeiten noch dieses Jahr abgeschlossen sein.
Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten wurde im November 2019 ein Wirtschaftsgebäude abgerissen, das die deutschen Täter im Spätsommer 1942 errichten ließen. Es war das einzige noch bestehende Gebäude, dass auf Anordnung der Täter der „Aktion Reinhard“ gebaut wurde. Das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. hatte sich zuvor bei den Verantwortlichen der Gedenkstätte Majdanek erfolglos dafür eingesetzt, dieses Gebäude zu erhalten. Es war uns wichtig, die historische Authentizität der Topografie des Areals zu erhalten.
Weitere Infos zur Kommandantur und dem Engagement des Bildungswerks hier
Hier ein paar Fotos von den Instandsetzungsarbeiten: