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„Auf Transport in den Osten …“ Bildungsreise nach Izbica

April 24, 2025 @ 11:00 am April 28, 2025 @ 9:00 pm

Izbica ist eine kleine Stadt im Osten von Polen. Die Stadt war ein Ort des Holocaust. Von hier wurden Jüdinnen*Juden in den Tod geschickt. Ein Platz in die Geschichtsbücher des Holocaust hat die Stadt bis heute nicht gefunden. Aus deutschen Ortschaften, Städten und Landkreisen (u.a. Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg) wurden etwa 7500 Juden*Jüdinnen nach Izbica verschleppt. „Auf Transport in den Osten“ – wie es damals genannt wurde. Im Atlas der Ermordung der europäischen Jüdinnen*Juden ist der Ort Izbica auch in Deutschland immer noch ein weißer Fleck.

Deportation, Izbica

Im Jahr 1942 wurden innerhalb weniger Monate etwa 20 000 Jüdinnen*Juden in die Ortschaft Izbica verschleppt. Sie kamen aus Österreich, dem Deutschen Reich, der Tschechoslowakei, Luxemburg und Polen. Für kurze Zeit lebten in Izbica Menschen von unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Klasse und weltlicher Bildung.

Heinrich Himmler und das Reichssicherheitshauptamt entschieden Anfang der 1940er-Jahre, Ortschaften im besetzten Polen zum Bestimmungsort für Jüdinnen*Juden aus West- und Mitteleuropa zu machen. Zwischen März und Juni 1942 verschleppten die Nationalsozialisten annähernd 21 000 Jüdinnen*Juden aus dem Deutschen Reich in die Transitghettos und Lager des Distrikts Lublin im Generalgouvernement. Des Weiteren wurden 14 000 Jüdinnen*Juden aus Theresienstadt, 6000 aus Wien sowie 40 000 aus der Slowakei in den Distrikt abgeschoben. Die Einrichtung der Transitghettos stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der »Aktion Reinhardt«. Im Rahmen dieses Tötungsprogramms wurden drei Vernichtungslager – Belzec, Sobibor und Treblinka – gebaut, in ihnen wurden über anderthalb Millionen Jüdinnen*Juden ermordet.

Die Deportierten aus dem Ausland wurden bis Juni 1942 nicht unmittelbar nach ihrer Ankunft in die Gaskammern dieser Lager geschickt, sondern in Orten des Distrikts Lublin untergebracht. Dies waren »Umschlagstationen«, an denen die Ankommenden mit unmenschlichen Lebensbedingungen konfrontiert wurden und auf ihre Weiterfahrt in den Tod warten mussten. Der größte dieser Orte war Izbica. Die Deportierten kamen meist nur mit dem, was sie am Körper trugen, wurden vor Ort zu schwerster Arbeit verpflichtet, lebten unter schwierigsten hygienischen Bedingungen und ohne jede Möglichkeit eines Einkommens. Einquartiert wurden sie in bereits überfüllte Häuser, in denen teilweise über 20 Menschen in einem Zimmer hausen mussten.

Die Existenz der Transitghettos war von kurzer Dauer. Bereits nach einem halben Jahr wurden sie im Oktober und November 1942 aufgelöst und die Einwohner in den Mordlagern getötet.

Donnerstag

Anreise

Anreise mit der Bahn von Berlin nach Lublin.

Freitag

Lublin und Izbica

Auf dem Weg in das Städtchen Izbica besuchen wir zunächst das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeitslagers “Alter Fluplatz”. Hier befand sich der erste Halt der Deportationszüge in den damals deutsch besetzten Distrikt Lublin.

Nach der Fahrt in den Ort Izbica machen wir bei einem Stadtrundgang Station an Orten, die mit der Geschichte des Transitghettos verbunden sind. Zum Beispiel die Eisenbahnrampe an der die Juden*Jüdinnen angekommen sind bzw., in den Zug zu den Mordstätten Bełżec oder Sobibor steigen mussten. Den Sitz der Gestapo. Das ehemalige Kinogebäude, indem im November 1942 etwa 1.000 Juden*Jüdinnen über Tage ohne Versorgung eingepfercht wurden, bis sie auf dem jüdischen Friedhof erschossen wurden. Von dem Platz wo einst die Synagoge gestanden hat gehen wir weiter zum jüdischen Friedhof.

Das „Maria Konopnicka“ – Schulzentrum in Izbica bemüht sich um die Erinnerung an das jüdische Izbica. Seit 15 Jahren arbeitet das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. mit dem „Maria Konopnicka“ – Schulzentrum zusammen. Bei einem Besuch der Schule werden wir die Erinnerungsarbeit der Schule kennenlernen und mit Lehrern wie Schülern über ihre Initiativen sprechen. Zusammen mit Schülern des „Maria Konopnicka“ – Schulzentrum werden wir den Menschen gedenken, die in Izbica getötet wurden .

Bei unserem Besuch von Izbica gibt es ausreichend Zeit das Städtchen auch individuell zu erkunden.

Samstag

Wir begeben uns auf die Spuren zweier Überlebender in Izbic: Thomas Toivi Blatt und Käte Leschnitzer. Auf dem Weg durch Izbica und Umgebung besuchen wir Plätze, die mit ihrer (Überlebens)geschichte zu tun haben.

Sonntag

Sobibor

Wir besuchen die etwa 110 Kilometer von Lublin entfernte Gedenkstätte Sobibor. Hier befand sich eine der drei Mordstätten der sogenannten Aktion Reinhard. Unter diesem Tarnnamen wurden von März 1942 bis November 1943 über 1,7 Millionen Juden*Jüdinnen mit Motorabgasen getötet. Allein nach Sobibor wurden in 18 Monaten mindestens 170.000 Juden*Jüdinnen verschleppt und nach ihrer Ankunft unmittelbar ermordet. Am 28. April 1943 werden die letzten in Izbica lebenden Juden*Jüdinnen mit Lastwagen in das Mordlager Sobibor transportiert und in den Gaskammern getötet.

Bei einem Rundgang auf dem Gelände der ehemaligen Mordstätte wird über die verschiedenen Aspekte der Geschichte von Sobibor berichtet. Im Anschluss wollen wir gemeinsam an die Menschen erinnern und ihnen gedenken, die von Izbica nach Sobibor verschleppt und hier ermordet wurden.

Bei unserem Besuch der Gedenkstätte Sobibor gibt es ausreichend Zeit das Gelände auch individuell zu erkunden.

Montag

Rückreise

Rückfahrt mit der Bahn von Lublin nach Berlin.

An- und Abreise

Wir bieten eine organisierte An- und Abreise Berlin – Lublin – Berlin mit der Bahn an. Es besteht auch die Möglichkeit einer selbstorganisierten, individuellen An- und Abreise.

Krankenversicherung, Reiseversicherung

Die Teilnehmer der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.

Unterbringung

Unsere Unterkunft in Lublin ist das Dom na Podwalu. Die Unterbringung erfolgt in Zweibettzimmern, gegen einen Aufpreis ist die Buchung eines Einzelzimmers möglich.

Teilnahmebeitrag

Der Teilnahmebeitrag ist 450,00 €. Bei Wunsch eines Einzelzimmers erhöht sich der Betrag um 120,00 €. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind die Übernachtung, Vollverpflegung, An- und Abreise. Bei eigener Anreise nach Lublin, reduziert sich entsprechend der Teilnahmebeitrag.

Überweisung des Teilnahmebeitrages bitte auf das Konto des Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Konto: 1071 371 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53)
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet

Steffen Hänschen

haenschen@bildungswerk-ks.de

Deutsch

Anmeldung bitte bei Steffen Hänschen. Das Anmeldeformular kann hier heruntergeladen werden. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann.

Steffen Hänschen

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