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Holocaust in der Westukraine

Juni 7, 2025 @ 11:00 am Juni 14, 2025 @ 9:00 pm

Den Holocaust verstehen lernen – Die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Lembergs. Bildungsreise nach Lwiw (Lemberg) und Drohobytsch.

Ghettodenkmal in Lwiw
Ghettodenkmal in Lwiw

Ein thematischer Schwerpunkt der Bildungsreise ist die Geschichte Lwiws unter nationalsozialistischer Besatzung. Dabei steht das Schicksal der jüdischen Bevölkerung, die Ghettoisierung, Verschleppung und Ermordung u.a. im Vernichtungslager Bełżec im Mittelpunkt. Ein zweiter Schwerpunkt der Bildungsreise ist die Begegnung mit dem heutigen jüdischen Leben in der Stadt, sowie mit Einzelpersonen oder Organisationen, die sich mit der jüdischen Vergangenheit beschäftigen. Sie geben einen Eindruck von der Gedenkkultur in der Ukraine und im Speziellen in Ostgalizien. Unter anderem lernen wir dabei die Arbeit von “Hesed Aryeh” kennen. Zum Programm der Bildungsreise gehört ein Besuch der Stadt Drohobytsch und der Gedenkstätte Belzec.

Samstag

Berlin – Lublin

Wir werden mit dem Zug in die Ukraine reisen. In der Ukraine bewegen wir uns dann mit einem Bus. Ob wir die Reise über Lublin machen werden, steht noch nicht endgültig fest.

Sonntag

Ankunft Lwiw

Mittags beziehen wir unsere Zimmer in einem Hotel im Zentrum der Stadt.
Am Nachmittag gehen wir gemeinsam durch die Altstadt Lwiws. Zeigen wird uns die Stadt Olha Pedan-Slyepukhina, eine Geschichtslehrerin an einem Gymnasium in Lwiw, die seit zehn Jahren als Trainerin für das Ukrainische Zentrum für Holocaust Studien arbeitet.

Montag

Geschichte der Ukraine

Unser Programm beginnt morgens mit einem Vortrag zur Geschichte der Ukraine.

Deutsche Besatzung

Am Nachmittag beschäftigen wir uns bei einem Rundgang durch das ehemalige Ghetto in Lwiw mit der jüdischen Geschichte unter der deutschen Besatzung von 1941 bis 1944.

Viktoria Wenediktowa

Abends werden wir Viktoria Wenediktowa begegnen. Sie lebt seit Anfang der 1950er Jahre in Lwiw. Sie hat als Stadtführerin gearbeitet
und sich besonders mit der jüdischen Geschichte beschäftigt. Hilfreich war für sie dabei, dass ihr Vater, der Historiker Jakob Honigsman, zum Holocaust in Galizien und in Lemberg geforscht hat. Jakob Honigsman ist vor den Deutschen aus Lublin in die UdSSR geflohen. So konnte er den Holocaust überleben. Nach dem Krieg hat er in Lwiw gewohnt.

Dienstag

Jüdisches Leben in Lwiw

Vormittags besuchen wir das Haus von Hesed Aryeh, einer jüdischen Wolhltätigkeitsorganisation. In Anlehnung an den Löwen im Stadtwappen von Lwiw hat sich die lokale Vertretung von Hesed den Beinamen Aryeh, hebräisch Löwe, gegeben. Seit August 1998 bietet Hesed für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt verschiedene soziale und kulturelle Programme an.

Nationalbewegung in der Westukraine

Wir hören einen Vortrag zu der Nationalbewegung in der Westukraine. Im Mittelpunkt stehen Organisationen wie die OUN und die UPA.

Lytschakiwski-Friedhof

Diese den Lytschakiwski-Friedhof. Dieser Friedhof wurde im 19. Jahrhundert zur wichtigsten Begräbnisstätte für die Christen in Lwiw und gibt somit die diverse Geschichte der Stadt gut wieder. Neben Gräbern ukrainischer und polnischer Intellektueller sind Grabanlagen der verschiedenen ukrainischen Unabhängigkeits- sowie polnisch-patriotischen Bewegungen zu sehen. Dies hat den Lytschakiwski-Friedhof immer wieder zum Kristallisationspunkt konkurrierender Erinnerungen werden lassen. Diese Tradition wird bis heute weiter geführt, so sind auch ukrainische Soldaten der SS-Division Galizien sowie auch die Lwiwer Gefallenen des momentan stattfindenden Krieges in der Ostukraine hier beerdigt.

Bildungsprogramme zum Holocaust

Abends hören wir einen Vortrag von Dr. Anatoly Podolsky. Herr Podolsky ist Direktor des Ukrainischen Holocaust-Bildungszentrums in Kiew. Er wird uns über den Umgang mit dem Holocaust in der Ukraine informieren.

Mittwoch

Drohobytsch

Vor dem Zweiten Weltkrieg zählte die jüdische Gemeinde im damaligen Drohobycz etwa 15.000 Mitglieder. Am 30. Juni 1941 marschierte die Wehrmacht in die Stadt ein. Am nächsten Tag begann ein dreitägiges Pogrom, bei dem über 300 Juden ermordet wurden. Im März und August 1942 wurden etwa 4.500 Juden in das Vernichtungslager Bełżec verschleppt. Hunderte wurden während dieser Aktionen auf den Straßen der Stadt ermordet. Anfang Oktober 1942 wurde ein Ghetto für 10.000 Juden eingerichtet. Im Oktober und November wurden weitere 4.000 Juden nach Bełżec verschleppt. Ende Mai 1943 begannen die Deutschen das Ghetto aufzulösen. Nach der Befreiung durch die sowjetische Armee im August 1944 kamen 400 jüdische Überlebende aus ihren Verstecken. Drohobytsch ist auch der Geburtsort des polnisch-jüdischen Schriftstellers und Graphikers Bruno Schulz. Schulz arbeitete zuletzt im Ghetto als eine Art „Hofmaler“ des SS-Mannes Felix Landau. Im November 1942 wurde Bruno Schulz auf der Straße von einem SS-Mann erschossen.

Nach unserer Ankunft in Drohobytsch treffen wir Tanya Fierman, die ein Essensprogramm für ältere Angehörige der jüdischen Gemeinde leitet. Mit ihr werden wir bei einem Stadtrundgang die Orte der jüdischen Geschichte von Drohobytsch kennen lernen. Ein Programmpunkt ist der Besuch eines kleinen Museums, in dem Malereien von Bruno Schulz zu sehen sind.

Donnerstag

Der Weg in den Tod

Morgens beginnen wir unseren Rundgang, der den Spuren der Verschleppung der Jüdinnen und Juden aus Lwiw in das Mordlager Belzec, in den Tod folgt. Wir fahren dabei auf dem Weg, den diese zu der Bahnstation Kleparow zurücklegen mussten.
Zum Abschluss besuchen wir das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeits- und Vernichtungslagers Janowska. Hier wurden bei Massenerschießungen Tausender Juden aus Lwiw getötet.

Abschied

Unseren letzten Abend in Lwiw lassen wir mit einem Abschiedsessen in der Altstadt ausklingen.

Freitag

Lemberg – Belzec

Gegen 7 Uhr morgens Ortszeit verlassen wir Lwiw und fahren wir mit dem Bus über die ukrainsch-polnische Grenze. Auf dem Weg zur Grenze machen wir einen Zwischenstopp bei einem ehemaligen SS-Gut. Kurz hinter der Grenze besuchen wir die das Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Belzec. Nach einem Rundgang außerhalb der Gedenkstätte wird uns die Gedenkstättenmitarbeiterin Ewa Koper die Symbolik des Museums und Gedenkortes erklären. Am Nachmittag fahren wir nach Lublin. In Lublin werden wir gemeinsam in einem Hotel essen und dann die Reise mit einer Abschlussrunde beenden.

Samstag

Lublin – Berlin

Morgens um 8 Uhr steigen wir in Lublin in den Zug.

An- und Abreise

Wir bieten eine organisierte An- und Abreise an. Es besteht auch die Möglichkeit einer selbstorganisierten, individuellen An- und Abreise.

Zur Einreise in die Ukraine wird ein Reisepass benötigt, der einen Monat über das Ende des Aufenthaltes in der Ukraine hinaus Gültigkeit besitzt. Ein Personalausweis genügt zur Einreise nicht. EU-Bürger erhalten an der Grenze ein Visum zur Einreise.

Krankenversicherung, Reiseversicherung

Die Teilnehmer der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.

Unterbringung

Die Unterbringung ist im Doppelzimmer. Eine Unterbringung im Einzelzimmer ist gegen einen Aufpreis von 120,00 € möglich.

Teilnahmebeitrag

Der Teilnahmebeitrag beträgt 690,00 €. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind Übernachtung, Frühstück, ein Mittag- bzw. Abendessen, An- und Abreise von Berlin-Hbf. Busfahrten. Kosten für Führungen, Eintritt, etc. Die Mindestteilnehmerzahl der Reise liegt bei 14 Personen.

Der Teilnahmebeitrag soll auf das folgende Konto überwiesen werden:
Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Konto: 1071 371 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53)
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet

Steffen Hänschen

haenschen@bildungswerk-ks.de

Deutsch

Es gibt zurzeit noch kein Anmeldeformular. Die Reise findet nur statt, wenn der aktuelle Krieg vorbei sein sollte. Bei Interesse bitte unter dieser Mailadresse melden: haenschen@bildungswerk-ks.de

Steffen Hänschen

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