Die Warschauer Architekten Marcin Urbanek, Lukasz Mieszkowski und Piotr Michalewicz haben den Preis für das beste Konzept einer Gedenkstätte auf dem Gelände des einstigen deutschen Vernichtungslagers Sobibor gewonnen. Zusätzlich wurden noch drei weitere Arbeiten ausgezeichnet. Die Projekte stellen den Neubau eines Museumsgebäudes dar sowie die Gestaltung des Geländes, wo sich die Massengräber befinden.
Die Jury wählte das Projekt unter mehr als 60 Vorschlägen aus, teilte eine Sprecherin der Stiftung “Deutsch-polnische Aussöhnung” am Donnerstag, den 18. Juli 2014 mit. Die Gewinner des Wettbewerbs werden jetzt gemeinsam mit den Plätzen 2 und 3 die Umsetzung der Pläne diskutieren. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Gespräche wird letztlich eine endgültige Entscheidung darüber fallen, wie die Umstrukturierung aussehen wird. Nach Meinung der Jury haben alle drei Wettbewerbssieger eine Chance bei der Neugestaltung der Gedenkstätte. Die endgültige Entscheidung wird von der Leitung der Gedenkstätte Majdanek getroffen. Sobibor ist zurzeit eine Abteilung von Majdanek.
Das Projekt, das den Wettbewerb gewonnen hat, zeichnet viele ‘Mauern’ aus. Es gibt eine Mauer um den Aschehügel und die Massengräber. Das Ganze ist hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt. Nur ein Spalt von 23 cm (die Zahl 23 bedeutet im Judentum den Tod). Durch diesen Spalt kann man einen Blick auf die Massengräber werfen, die mit weißen Steinen bedeckt sind. Der Weg zu den Gaskammern wird ebenfalls mittels einer Wand angedeutet. Die Besucher sollten diesen Ort nicht betreten. Stattdessen gibt es 3 Meter weiter einen parallelen Weg, von dem aus man diese Wand sehen kann.
Bei allen vier Projekten ist die Gedenkallee in Sobibor in das Konzept integriert worden. Wir können also davon ausgehen, dass die Steine, die an Menschen erinnern, die in Sobibor ermordet wurden, erhalten bleiben.