15. November 2024 – Sobibór

Im Rahmen einer einwöchigen Bildungsreise, organisiert und initiiert von Borussia Dortmund für interessierte Fans und Mitglieder, stellten die Teilnehmer*innen bei einem Besuch der Gedenkstätte Sobibor zwei Steine im Gedenkweg auf.

Die Veranstaltung

Ein Gedenkstein erinnert an Paula Bloch und ihre Tochter Helene sowie an Bertha Kan-Wiltzig und ihren Ehemann Benjamin Kann. Die im April 1883 geborene Paula Bloch lebte seit 1907 in Dortmund. Seit 1933 führte sie dort einen Feinkosthandel. Bei der Reichspogromnacht wird ihr Geschäft zerstört und im Juli 1939 floh sie zu ihrer Tochter Helene in die Niederlande. Im Mai 1943 wurden beide in Leiden inhaftiert und nach Sobibor verschleppt. Nach ihrer Ankunft am 21. Mai 1943 wurden sie unmittelbar ermordet. Bertha Kan-Wilzig und Benjamin Wilzig hatten im März 1922 in Witten geheiratet. In den Niederlanden wurden sie inhaftiert und im Mai 1943 nach Sobibor verschleppt. Direkt nach ihrer Ankunft wurden sie getötet. Auf den Gedenkstein haben die Angehörigen geschrieben, das die in Sobibor Ermordeten survive in the memories of Ruth Bloch, her daughter Simone, her children Hannah, Lucy, and Ben Bloch-Wehba and their children…“.

Gedenkstein Familie Bloch
Paula und Helene Bloch
Paula und Helene Bloch

Ein Gedenkstein wurde für Toba und Brancha Bialowitz aufgestellt. Die Schwestern lebten in dem kleinen ostpolnischen Ort Izbica. Der Vater betrieb eine kleine Gerberei in der Leder für Schuhe hergestellt wurde. Ihr Bruder Philip hatte in Erinnerung, dass die 1921 geborene Brancha eine hervorragende Künstlerin war, die es geliebt hatte, ihn im Malen zu unterrichten. Über die vier Jahre ältere Schwester Toba sagte der Bruder, „mit ihrer freundlichen und mitfühlenden Art träumt sie davon, eines Tages Lehrerin zu werden.“ Am 28. April 1943 wurde Toba mit ihrer Schwester Brancha sowie den Brüdern Symcha und Philip, in ihrem Versteck von den Deutschen entdeckt. Auf Lastwagen wurden sie nach Sobibor gefahren. Während Symcha und Philip zur Zwangsarbeit in dem Mordlager bestimmt wurden, mussten Toba und Brancha sofort den Weg zur Gaskammer gehen. Philip und Symcha Bialowitz konnten am 14. Oktober 1943 beim Aufstand der jüdischen Gefangenen aus Sobibor entkommen.

Brancha Bialowicz
Brancha Bialowicz
Gedenkstein Toba und Brancha Bialowitz

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