Reihe „Texte zur Aktion Reinhardt“.
Ein ehemaliger Lokomotivschuppen in unmittelbarer Nähe der Mordstätte Bełżec wurde von den deutschen Tätern als Kleidungslager genutzt. Dort mussten jüdische Gefangene die Kleidung der Ermordeten sortieren und bündeln, bevor sie verschickt wurde.
Am 31. August 1942 fuhr der Wehrmachts-Unteroffizier Wilhelm Cornides mit einem öffentlichen Personenzug von Rawa Ruska nach Chełm: „Wir sind am Lager Bełżec vorbeigefahren […] Ein doppeltes Bahngleis führte in das Lager hinein. Das eine Gleis war eine Abzweigung von der Hauptstrecke, das andere führte über eine Drehscheibe aus dem Lager zu einer Reihe von Schuppen, die ungefähr 250 Meter davon standen. Auf der Drehscheibe stand gerade ein Güterwagen. Mehrere Juden waren damit beschäftigt, die Scheibe zu drehen. SS-Posten, das Gewehr unter dem Arm, standen daneben. Einer der Schuppen war offen, man konnte deutlich sehen, dass er mit Kleiderbündeln bis an die Decke gefüllt war.“