Das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. hat das Erscheinen des Buchs Schürfplätze zum Grabraub in Bełżec und Sobibor des polnischen Autors Paweł Piotr Reszka ermöglicht. Das in Polen im Jahr 2018 erschienene Buch wurde ins Deutsche übersetzt und ein Interview mit dem Autor zu seiner Arbeit hinzugefügt.
Die Gelände der ehemaligen Vernichtungslager Bełżec und Sobibor sind Massengräber für mehrere Hunderttausend Jüdinnen*Juden, die hier in den Jahren 1942 und 1943 im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ ermordet wurden. Nach der Auflösung der Lager wurden die Orte über viele Jahre zum Schauplatz eines Grabraubes in kaum vorstellbarem Ausmaß. Angelockt von der vermeintlichen Aussicht auf Reichtum, durchwühlten Bewohner der umliegenden Dörfer den Boden, wuschen die mit Erde vermischte Asche im Fluss und legten sogar eigens spezielle Gruben an, um die Jagd nach Gold und Wertgegenständen zu erleichtern. Paweł Piotr Reszka suchte in der Region nach Menschen, die sich an dem Grabraub beteiligt hatten, und Nachfahren, die ihm berichteten, wie man heute darüber denkt.