Stand der Iniative für den Erhalt der Kommandantur Belzec
Wir möchten euch auf die neusten Entwicklungen um den Erhalt der ehemaligen Kommandantur des deutschen Vernichtungslagers in Bełżec informieren.
Vernichtungslager in Polen. Bełżec war eine kleine Stadt im süd-östlichen Teil des Distrikts Lublin, an der Eisenbahnlinie Lublin-Lemberg.
Im Mai 1940 richtete die SS dort einen Lagerkomplex für jüdische Zwangsarbeiter ein, die sie zum Bau von Festungsanlagen und Panzergräben an der Demarkationslinie zwischen dem deutsch und dem sowjetisch besetzten Polen einsetzten. Ende des Jahres wurden die Lager geschlossen. Etwa am 1. November 1941 begann die SS mit dem Bau eines Vernichtungslagers bei Bełżec. Sie wählte einen Ort nahe dem Bahnhof Bełżec, etwa 500 Meter entfernt an einem Nebengleis. Die dort gelegenen Panzergräben dienten später als Massengräber für die ermordeten Juden. Ursprünglich wurden die Bauarbeiten von Polen aus Bełżec durchgeführt, aber diese ersetzte man später durch Juden aus den Ghettos in den benachbarten Städten. Die meisten der Deutschen, die den Bau und den Betrieb des Lagers leiteten, hatten am Euthanasie-Programm teilgenommen, darunter auch der erste Kommandant des Lagers, Polizeihauptmann und SS-Hauptsturmführer Christian Wirth. Kommando und Verwaltungspositionen wurden mit 20 bis 30 Deutschen besetzt, die auch den Vernichtungsprozess beaufsichtigten. Außerdem hatten zwischen 90 und 120 Trawniki-Männer – vorwiegend Ukrainer und sowjetische Volksdeutsche, die sich in Kriegsgefangenschaft freiwillig zum Dienst bei den Deutschen gemeldet hatten – die Aufgabe, das Lager und den Vernichtungsprozess zu überwachen, jeden Widerstand der Juden aus den ankommenden Eisenbahntransporten zu unterdrücken und Fluchtversuche zu verhindern. Das deutsche Personal hatte seine Quartiere außerhalb des Lagers, während die Trawniki-Männer im Lager lebten. Zusätzlich zum deutschen und „fremdvölkischen“ Personal wurden jüdische Gefangene für verschiedene lokale Arbeiten und Dienstleistungen eingesetzt.
In der ersten Phase hatte das Lager Bełżec drei Gaskammern in einer achtmal zwölf Meter großen Baracke. Der Bau hatte doppelte Wände, deren Zwischenraum zur Isolierung mit Sand aufgefüllt war, und war in drei Räume aufgeteilt, jeder vier mal acht Meter groß. Der Boden der Gaskammern und die Wände waren bis zu einer Höhe von über einem Meter mit Zinkplatten ausgekleidet. Ein Korridor führte zu den drei Türen der Gaskammern. Jede Tür war 1,80 Meter hoch und 1,10 Meter breit, mit Gummistreifen an den Seiten, so dass sie hermetisch zu verschließen waren. Die Türen bestanden aus Hartholz, um Druck aus dem Inneren der Kammern standhalten zu können, und konnten nur von außen geöffnet werden. Jede Gaskammer hatte eine zusätzliche Öffnung für die Entfernung der Leichen. Das Gas wurde durch Röhren in die Kammern gepumpt. Ende Februar 1942 waren die Gaskammern für einen „Probelauf“ bereit. Mehrere Gruppen Juden wurden zu diesem Zweck aus Lubycza Królewska deportiert und in den Kammern ermordet. Auch jüdische Gefangene, die am Bau des Lagers mitgearbeitet hatten, wurden bei diesem „Versuchsbetrieb“ umgebracht. Im Verlauf der ersten „Erprobung“ wurde außerhalb ein Dieselmotor von 250 PS installiert, um das Kohlenmonoxyd zu erzeugen und in die Röhren zu pumpen. Diese Methode wurde beibehalten, solange das Lager existierte. Das Lager Bełżec war relativ klein, seiner Form nach quadratisch, wobei jede Seite 270 Meter maß, und von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Um das Innere des Lagers zu tarnen, wurden am Zaun Äste angebracht und rund um das Lager Bäume gepflanzt. In jeder Ecke stand ein Wachturm, ein weiterer im Zentrum des Lagers nahe den Gaskammern. An der Nordseite des Quadrats war das Tor, durch das die Züge in den Lagerbereich einfuhren. Das Lager war in zwei Abteilungen aufgeteilt: eine größere im nordwestlichen Teil und eine kleinere im östlichen Teil. Der erste Teil wurde Lager 1 genannt und enthielt die Verwaltungsgebäude, die Personalquartiere, die Eisenbahnrampe und das hereinführende Gleis (lang genug für 12 bis 15 Güterwagen). Die aus den Wagen aussteigenden Juden wurden zuerst auf ein nahegelegenes Gelände getrieben, wo zwei Baracken standen; in der einen mussten die Gefangenen ihre Kleider ablegen, während die andere als Lagerraum diente.
Der östliche Teil, das Lager 2, enthielt die Gaskammern und die Panzergräben. Dieser Bereich war vom Rest des Lagers durch einen Zaun getrennt. Von der Baracke in Lager 1, in der die Juden ihre Kleider ablegen mussten, führte ein Pfad zu den Gaskammern in Lager 2, der als „Schlauch“ bekannt war, zwei Meter breit und mehrere Dutzend Meter lang, an beiden Seiten eingezäunt. Auf diesem Pfad mussten die Juden nackt in die Gaskammern gehen. Etwa am 15. März 1942 waren die wichtigsten Anlagen fertiggestellt und erprobt, und das Massenvernichtungsprogramm begann.
Einige der jungen Männer, die im Lager ankamen, wurden zur Arbeit eingesetzt. In der ersten Phase verzögerte dies ihren Tod nur um einige Tage, bis auch sie in die Gaskammern geschickt wurden und ihre Arbeitsplätze von Neuankömmlingen übernommen wurden. Später wurden Gruppen von 700 bis 1 000 Männern für einen längeren Zeitraum zur Arbeit im Lager 2 gezwungen. Sie wurden in Arbeitskommandos verschiedener Größe aufgeteilt, zwischen einigen Dutzend und mehreren hundert Personen.
Eine der Gruppen wurde auf der Rampe eingesetzt, mit der Aufgabe, die Güterwagen zu reinigen, bewegungsunfähige Juden herauszutragen und die Leichen der Juden, die die Eisenbahnfahrt nicht überlebt hatten, zu entfernen. Eine andere Gruppe wurde in dem Bereich eingesetzt, wo sich die Opfer entkleiden und ihre Kleider und anderes Eigentum hinterlassen mussten. Diese Gruppe war in mehrere Untergruppen für besondere Aufgaben unterteilt, wie die Sammlung der zurückgelassenen Gegenstände, ihre Sortierung, die Entfernung der Judensterne von den Kleidern, die Suche nach Geld oder Wertgegenständen, die die Opfer möglicherweise in ihrer Kleidung versteckt hatten. Eine weitere Aufgabe dieser Gruppe bestand darin, alle Kleider und anderen Gegenstände zum Rücktransport vorzubereiten. Nach einigen Monaten wurde eine neue Praxis eingeführt: Den Frauen wurde das Haar geschoren, bevor sie in den Gaskammern ermordet wurden. Auch diese Aufgabe wurde einer der Gruppen zugewiesen. Die Gefangenen in den Arbeitsgruppen wurden in mehreren Baracken in Lager 1 untergebracht, zusammen mit einer Gruppe von Handwerkern, wie Schneidern, Schustern oder Zimmerleuten, die für das Lagerpersonal arbeiteten. Mehrere hundert jüdische Gefangene wurden im Lager 2 eingesetzt; sie mussten die Leichen aus den Gaskammern entfernen und sie in den Gruben verscharren. Eine besondere Gruppe mit der Bezeichnung „Zahnärzte“ hatte die Aufgabe, den toten Juden Goldzähne zu ziehen.
Die Gefangenen, die im Lager arbeiteten, waren ständig schlechter Behandlung und Grausamkeiten sowohl der Deutschen als auch der Trawniki-Männer ausgesetzt; es gab immer wieder „Selektionen“, die die sofortige Hinrichtung der Ausgewählten bedeuteten. Nur wenige Gefangene überlebten länger als einige Monate. Die ermordeten Gefangenen wurden durch neu eingetroffene Juden ersetzt. In den ersten vier Wochen, von Mitte März bis Mitte April 1942, wurden insgesamt 80 000 Juden im Lager Bełżec ermordet: 30 000 aus dem Ghetto Lublin, 15 000 aus Lemberg und 35 000 aus anderen Ghettos im Distrikt Lublin und Ostgalizien sowie aus dem Reich.
Die Vernichtungsmaschinerie Bełżec, von Wirth entworfen, funktionierte wie folgt: Ein Zug mit 40 bis 60 Güterwagen kam am Bahnhof Bełzec an, nach einer Reise von mehreren Stunden – manchmal mehreren Tagen – unter härtesten Bedingungen, ohne Wasser oder Toiletten, mit 100 bis 130 Personen in jedem Wagen. Viele starben während der Fahrt. Wenn der Zug anhielt, wurden 12 bis 15 der Güterwagen mit insgesamt 1 000 bis 1 500 Personen vom Zug abgekoppelt und von einer Lokomotive ins Lager geschleppt. Sobald sie im Lager waren, wurden die Juden aus den Wagen befohlen, und einer der deutschen Offiziere teilte ihnen mit, sie seien nun in einem Durchgangslager zur weiteren Verteilung auf verschiedene Arbeitslager.
Man sagte ihnen, sie würden desinfiziert und gewaschen und müssten alles Geld und alle Wertgegenstände abgeben. Die Männer wurden von den Frauen und Kindern getrennt, und beide Gruppen erhielten den Befehl, sich auszuziehen. Unter Drohungen und Schlägen wurden die Juden in die Gaskammern getrieben. Innerhalb von 20 oder 30 Minuten waren alle tot.
Anfangs vergingen von der Ankunft der Wagen im Lager bis zur Entfernung der Leichen aus den Gaskammern drei bis vier Stunden. Später dauerte es nur noch 60 bis 90 Minuten. Während die ersten 12 bis 15 Güterwagen gereinigt und wieder aus dem Lager gezogen wurden, nahmen die nächsten ihren Platz ein. Das System sollte die Gefangenen ab dem Zeitpunkt, an dem sie den Zug bestiegen, bis zu dem Moment, in dem sich die Türen der Gaskammern hinter ihnen schlössen, glauben machen, sie seien auf dem Weg in ein Arbeitslager.
Mitte April 1942 stellte das Lager den Betrieb für einen Monat ein (die Transporte hatten vorübergehend aufgehört). Der Massenmord wurde im Mai 1942 wieder aufgenommen, und die Transporte brachten nun auch Juden aus dem Ghetto und dem Distrikt Krakau. Die Lagerleitung hatte festgestellt, dass drei Gaskammern nicht genügten, um alle erwarteten Opfer zu töten; daher wurde beschlossen, größere Gaskammern zu bauen, und um diese Baumaßnahmen zu ermöglichen, wurden ab Mitte Juni 1942 die Transporte erneut für einen Monat unterbrochen.
Die bestehenden Gaskammern wurden abgerissen und an ihrer Stelle ein neues Gebäude aus Ziegeln und Beton erbaut, das sechs Zellen von vier mal fünf Metern enthielt. Im Zentrum des Gebäudes lag ein Korridor mit drei Türen an jeder Seite, die in die Gaskammern führten. Jede Kammer hatte eine weitere Öffnung an der Außenseite, durch die die Leichen der Opfer später entfernt wurden. Die neuen Gaskammern fassten 1 000 bis 1 200 Personen, etwa die Zahl, die in 12 bis 15 Güterwagen transportiert wurde. Über dem Eingang in das Gebäude hing ein Schild mit der Aufschrift „Duschen und Desinfektionsräume“.
Die Transporte wurden in der zweiten Juliwoche wieder aufgenommen und liefen bis Anfang Dezember 1942 nach einem regelmäßigen Fahrplan. Von Juli bis Oktober 1942 wurden etwa 130 000 Juden aus dem Distrikt Krakau in das Lager gebracht, etwa 225.000 aus der Gegend von Lemberg in Ostgalizien; es gab auch Transporte aus den Kreisen der Distrikte Lublin und Radom. Einige der Transporte nach Bełżec brachten deutsche, österreichische und tschechoslowakische Juden, die schon vorher aus ihren Heimatländern in polnische Ghettos deportiert worden waren. Die SS plante im Herbst 1942, auch 200 000 rumänische Juden nach Belzec zu bringen, aber die rumänische Regierung weigerte sich, weitere Juden an die Deutschen auszuliefern. Die Gesamtzahl der Mordopfer in Belzec wird auf 600 000 geschätzt, fast alle Juden, dazu einige Hundert (oder einige tausend) Zigeuner und einige Polen. Diese Zahl wurde von der Glówna Komisja Badania Zbrodni Przeciwko Narodowi Polskiemu ermittelt und vor Gerichten der Bundesrepublik Deutschland bestätigt.
Im Dezember 1942 wurden die Transporte nach Bełżec sowie die Ermordung in den Gaskammern eingestellt. Zu dieser Zeit waren die meisten Juden des Generalgouvernements getötet worden, und die Leitung der Aktion Reinhardt schloss das Lager. Sobibor und Treblinka, zwei Vernichtungslager, die nach Bełżec erbaut worden waren, blieben weiterhin in Betrieb, ebenso das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Majdanek. Zwischen Dezember 1942 und Frühling 1943 wurden die Massengräber in Bełżec geöffnet und die Leichen der Opfer exhumiert und verbrannt. Eine besondere Vorrichtung aus Eisenbahnschienen diente als Krematorium. Knochen, die die Verbrennung überstanden, wurden zermalmt, und diese Überreste wurden zusammen mit der Asche in den Gräben verscharrt, aus denen die Leichen entfernt worden waren.
Als die Verbrennung der Leichen abgeschlossen war, wurde das Lager abgerissen; alle sichtbaren Spuren des Massenmordes wurden entfernt. Die jüdischen Gefangenen, etwa 600 an der Zahl, die im Lager zurückgehalten worden waren, wurden nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Ab Anfang August 1942 war SS-Hauptsturmführer Gottlieb Hering Lagerkommandant; er hatte Christian Wirth abgelöst. Nach dem Abriss des Lagers suchten die Bauern der Gegend an diesem Ort nach Geld und Gold, das die Juden im Boden vergraben haben sollten. Um dies zu verhindern, errichteten die Deutschen einen Bauernhof auf dem Gelände und postierten zwei Ukrainer dort als Wache. Das Gebiet wurde umgepflügt und besät, Bäume wurden darauf gepflanzt. Im Sommer 1944 wurde das Gebiet Bełżec von der Roten Armee und der polnischen Armee befreit. Es ist heute ein nationales Mahnmal.
Nur wenigen Personen gelang die Flucht aus Bełżec, darunter Rudolf Reder, der vier Monate im Lager war und im November 1942 floh. Nach dem Krieg publizierte Reder die Geschichte des Lagers. Abgesehen von dieser einen Quelle sind Informationen über Bełżec – verglichen mit dem Beweismaterial zu anderen Vernichtungslagern – schwierig zu beschaffen. Wegen der Vorgänge in Bełżec stand der Adjutant Wirths, Josef Oberhauser, 1963 vor dem Landgericht München I und wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Einige der Trawniki-Männer wurden in der Sowjetunion verurteilt.
aus: Jäckel, Eberhard/ Longerich, Peter und Schoeps, Julius H (Hg): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, München 1998.
Wir möchten euch auf die neusten Entwicklungen um den Erhalt der ehemaligen Kommandantur des deutschen Vernichtungslagers in Bełżec informieren.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer! Die Bemühungen um den Kauf der Kommandantur des ehemaligen Vernichtungslagers Bełżec haben viel Unterstützung und in den letzten Tagen eine große Resonanz erfahren. Das hat dazu …
Die Kommandantur des ehemaligen Vernichtungslagers Bełżec ist das letzte erhaltene Gebäude aus dem Lagerkomplex. Seit mehreren Jahren bemühen wir uns mit polnischen Partnerinstitutionen um den Erhalt des Gebäudes und eine nachhaltige Nutzung. Am 22. Juni wird das Gebäude kurzfristig versteigert. Mindestgebot ist 38.000 EUR. Wir möchten diesen
einmaligen historischen Ort für die Zukunft sichern und bitten dabei um Unterstützung!
Am Sonntag, den 22.03.2015, besuchte eine Gruppe von Schüler_innen aus Rawa Ruska und Schowkwa die Gedenkstätte Belzec. Auf ihrem Besuch gedachten sie der Deportationen aus ihren Ortschaften in das Vernichtungslager. Das Bildungswerk Stanisław Hantz hatte den Besuch ermöglicht.
Die deutsche Übersetzung des Buchs von Robert Kuwałek über das Vernichtungslager Bełżec ist im Januar 2013 beim Metropol Verlag, Berlin, erschienen.
Nachdem die NS-Führung im Herbst 1941 die Ermordung aller in ihrem Machtbereich lebenden Juden beschlossen hatte, wurde im November 1941 im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ mit dem Bau der drei Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka begonnen.
In Belzec, dem ersten der drei Vernichtungslager, fielen annähernd 500.000 Menschen den Mordaktionen zum Opfer. Robert Kuwałek zeichnet die Entscheidungsprozesse, die zur Errichtung des Lagers führten, sowie die Deportationen aus den Distrikten Galizien, Krakau und Lublin in das Lager Bełżec nach.
Anfang Januar 2013 hat der Berliner Metropolverlag in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. ein Buch zur Geschichte des Mordlagers Bełżec in Deutsch herausgeben. Zur Veröffentlichung seines im Jahr …
Lesereise mit Robert Kuwałek und Ewa Koper im Januar 2013 Weiterlesen »
Aus Anlass des siebzigsten Jahrestages der Pazifizierung des Ortes Lubycza Krolewska fand am 2. Oktober 2012 nach einer Informationsveranstaltung in einer Schule der Ortschaft eine Gedenkfeier in der Gedenkstätte Bełżec statt. Die Feier wurde von der Gedenkstätte Bełżec gemeinsam mit der Lubycka Grupa Inicjatywna und dem Bildungswerk Stanisław Hantz organisiert
Am 20. März 2012 haben Vertreter der Gedenkstätte Bełżec und des Bildungswerks Stanisław Hantz eine Vereinbarung zur zukünftigen Zusammenarbeit getroffen.
Verwahrloste Massengräber, unfreundliche Reaktionen der örtlichen Bevölkerung und Verdrängung der Vergangenheit sind Elemente eines oft schockierenden Eindrucks, den die TeilnehmerInnen der Bildungsreise zu den vergessenen Mordlagern der ‘Aktion Reinhardt’ nach Ostpolen bekommen. Glücklicherweise ist dieses aber nur die eine Seite der Realität. So gibt es auch immer wieder Menschen, die interessiert sind und nach dem Ziel der Besuche fragen. In den letzten Jahren hat das Bildungswerk nach und nach Kontakte zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen aufgebaut, um das Verbrechen der Deutschen und die Erinnerung an die Toten zu thematisieren. Im Jahr 2003 wurde in diesem Rahmen gemeinsam mit der Schule von Izbica ein Wettbewerb für SchülerInnen ausgeschrieben. In dem Artikel, der im Antifaschistischen Infoblatt veröffentlicht im April 2005 wurde, wird die Problematik beschrieben, die eine Auseinandersetzung über den Holocaust in Polen auch 60 Jahre nach dem Fall des Nationalsozialismus noch beinhaltet.