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Holocaust und jüdischer Widerstand in der Region Białystok

Juni 17, 2025 @ 10:00 am Juni 22, 2025 @ 8:30 pm


Die Stadt Białystok im heutigen Nordosten Polens gehört zu den sehr selten besuchten Orten des Holocaust. Die Reise widmet sich der Geschichte und der Ermordung einer der größten jüdischen Gemeinden
Polens.

Bialystok, Gedenkort Plac Mordechaja Tennenbauma am ehemaligen Ghetto-Friedhof


Vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion befanden sich fast 60.000 Jüdinnen*Juden in der Stadt Białystok, die seit September 1939 im sowjetisch besetzten Territorium Polens lag. Am 27. Juni 1941 kam es mit dem Massaker an der großen Synagoge zu einem der ersten Massenverbrechen durch die deutsche Polizei, das zugleich den Auftakt für eine neue Phase des Holocaust markierte. Im bald danach eingerichteten Ghetto erhoben sich bewaffnete jüdische Gruppen im August 1943 gegen die finale Auflösung und die bevorstehende Deportation in das Mordlager Treblinka. Neben zahlreichen Orten in der Stadt selbst wird die Reise auch in das nahegelegene Tykocin sowie in die Gedenkstätte Treblinka führen.

Programm

Dienstag, 17. 6.: Anreise mit dem Zug von Berlin und Einführung

Check-In im Hotel in Białystok

Abendessen

Einführung und Programmvorstellung

Mittwoch, 18. 6.: Jüdisches Leben und Holocaust in Białystok

Zu Beginn der Reise widmen wir uns der Stadt Białystok als ehemaliges Zentrum des jüdischen Lebens in Polen. Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel der Stadt. Wir thematisieren den Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939 und 1941 beispielhaft anhand von markanten Punkten wie der ehemaligen Synagoge. Hier begannen deutsche Polizisten am 27. Juni 1941 ein Massaker an hunderten jüdischer Männer.

Am Nachmittag besuchen wir den jüdischen Friedhof an der ul. Wschodnia, der ein eindrucksvolles Zeugnis der Geschichte der jüdischen Gemeinde ist. Anschließend fahren wir zum Gedenkort im Wald von Pietrasze – Ort eines Massakers an der jüdischen Bevölkerung direkt nach dem deutschen Einmarsch.

Donnerstag, 19. 6.: Leben im Ghetto und Ghetto-Aufstand 1943

Am zweiten Tag widmen wir uns mit zwei ausführlichen Rundgängen der Geschichte des Ghettos und des jüdischen Widerstands. Wie sah der Alltag im Ghetto aus und welche Geschichte hatten die Untergrundorganisationen im Ghetto? Welche Plätze waren mit dem Aufstand im Ghetto verbunden und was war der Kontext des aussichtslosen Kampfes der jüdischen Untergrundorganisation?

Wir besuchen bekannte und unbekannte Gedenkorte auf dem ehemaligen Ghettogelände und diskutieren die Dimensionen der Erinnerung und den Platz, den der jüdische Widerstand in der nationalen Erinnerung einnimmt.

Abends: Film „Mir zeynen dor“ – Jüdischer Widerstand im Ghetto Bialystok

Freitag, 20. 6.: Holocaust in der Umgebung von Białystok (u. a. Fahrt nach Tykocin und Jasienówka)

Am dritten Tag der Reise beschäftigen wir uns mit dem Holocaust in der Region Białystok. Wir besuchen Orte mit jüdischer Vergangenheit und erklären die Verbindung der zentralen Stadt Bialystok mit den umliegenden kleinen Gemeinden und Ghettos in der Zeit der deutschen Besatzung.

Erste Station ist der kleine Ort Tykocin. Wir besuchen die erhalten gebliebene Synagoge, die zu den bedeutendsten kulturellen Hinterlassenschaften des Judentums in Polen gehört. Hier thematisieren wir die Hintergründe zur jüdischen Kultur im Vorkriegspolen und das Zusammenleben von jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung in der Zwischenkriegszeit. Außerdem blicken wir anhand verschiedener Beispiele auf die Beteiligung der polnischen Bevölkerung an den deutschen Mordaktionen.

Die Weiterfahrt führt nach Łopuchowo. In einem nahegelegenen Waldstück wurden im Juli 1942 alle jüdischen Bewohner*innen von Tykocin von deutschen Polizei- und SS-Einheiten ermordet.

Anschließend fahren wir weiter nach Jasienówka. In dieser Kleinstadt nördlich von Białystok gibt es heute keinen Hinweis mehr auf die jüdische Geschichte des Ortes. Wir thematisieren die zweimalige Besatzung der Region durch die Rote Armee (bis Sommer 1941) und die Wehrmacht (im Juni 1941).

Rückkehr nach Białystok.

Samstag, 21.6.: Białystok und die Deportationen nach Treblinka

Zum Abschluss der Reise blicken wir auf die Deportationen in das Mordlager Treblinka. Wir beginnen an der Sammelstelle der Deportationen aus Białystok nach Treblinka im Sommer 1943. Anhand von Zeugenberichten der wenigen Überlebenden rekonstruieren wir die Deportation von 34.000 Jüdinnen und Juden in das deutsche Mordlager.

Fahrt mit dem Bus nach Treblinka. Bevor wir die Gedenkstätte besuchen, machen wir Halt am Ort des ehemaligen Bahnhofs von Treblinka. Was geschah an diesem öffentlichen Ort mit den Deportationszügen und wie verhielten sich die Anwohner*innen?

Es folgt ein Rundgang und anschließender Besuch der Gedenkstätte Treblinka. Wir thematisieren den Lageralltag aus Sicht der jüdischen Gefangenen anhand von Zeugnissen der Überlebenden und blicken auf den Aufstand am 2. August 1943.

Sonntag, 22.6.: Rückreise nach Berlin

An- und Abreise

Wir bieten eine organisierte An- und Abreise per Bahn (Gruppenticket) ab Berlin an. Es besteht auch die Möglichkeit einer selbstorganisierten, individuellen An- und Abreise.

Krankenversicherung, Reiseversicherung

Die Teilnehmer*innen der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.

Unterbringung

Die Unterbringung ist im Doppelzimmer. Eine Unterbringung im Einzelzimmer ist gegen einen Aufpreis von 150,00 € möglich.

Teilnahmebeitrag

Der Teilnahmebeitrag beträgt 610,00 € für ein Doppelzimmer. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind Übernachtung, Frühstück, pro Tag ein organisiertes Mittag- bzw. Abendessen, An- und Abreise von Berlin-Hbf., Busfahrten, Kosten für Führungen, Eintritt, etc.

Die Mindestteilnehmerzahl der Reise liegt bei 15 Personen.

Wir bitten um eine Anzahlung von 50,- €, um die Anmeldung gültig zu machen. Dieser Betrag kann im Falle einer Absage durch die/den Teilnehmer*in leider nicht zurückerstattet werden.

Den Teilnahmebeitrag bitten wir (zwischen Januar und März 2025) auf das folgende Konto zu überweisen: 
Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Konto: 1071 371 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53)
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS
Stichwort: Bialystok 2025

Soli-Beitrag

Immer wieder mal fragen Interessierte bei uns nach einer Ermäßigung für unsere Teilnahmegebühren. Um auch in solchen Fällen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir diejenigen, die es sich leisten können und wollen um einen zusätzlichen Soli-Beitrag von 50 €. Interessierte können sich an uns wenden, um eine Ermäßigung bis zu einem Drittel der Teilnahmegebühr zu bekommen, solange der Vorrat reicht.

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet

Mario Wenzel

m.wenzel@bildungswerk-ks.de

Deutsch

Anmeldung bitte mit folgendem Anmeldeformular (PDF). Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da sonst die Teilnahme nicht garantiert werden kann.

Mario Wenzel

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