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Ghetto Litzmannstadt und Vernichtungslager Kulmhof

29 August @ 10:00 am 3 September @ 9:00 pm

Die Geschichte des jüdischen Gettos in Łódź (von den Nazis Litzmannstadt genannt), sowie das Vernichtungslager in Kulmhof (Chełmno) stehen im Zentrum dieser Bildungsreise.

Die Reise ist leider ausgebucht!!

Interessierte können sich auf der Warteliste vormerken lassen.

Lodz, Bahnhof Radegast
Łódź, Bahnhof Radegast

Schon jetzt hört man immer wieder die dumpfe Frage: Wird je ein Mensch der Nachwelt sagen können, wie wir hier gelebt haben und gestorben sind?

Oskar Singer

Die Geschichte des jüdischen Gettos in Łódź (von den Nazis Litzmannstadt genannt), sowie das Vernichtungslager in Kulmhof/Chełmno stehen im Zentrum dieser Bildungsreise. Das Getto von Litzmannstadt/Łódź war das erste Großgetto, das die Nazis auf polnischem Boden errichteten, und es hatte am längsten Bestand. Erst im August 1944 wurde es als letztes jüdisches Getto aufgelöst und die bis dahin überlebenden Juden wurden nach Auschwitz deportiert. In dem etwa 60 Kilometer von Łódź entfernten Dorf Chełmno errichteten die Nazis im Dezember 1941 das erste Vernichtungslager Kulmhof. Hier wurden vor allem die „arbeitsunfähigen“ Juden des Gettos Łódź und des „Reichsgaus Wartheland“ in Gaswagen ermordet.

Lodz Marktplatz

Erstmalig wird diese Bildungsreise mit vier Programmtagen durchgeführt.

An den ersten beiden Tagen (Freitag und Samstag) dieser Reise durchwandern wir das ehemalige Gettogebiet und suchen Orte auf, die für die Geschichte des Gettos von Bedeutung waren. Dabei beschäftigen uns zunächst die Fragen:

Wie „funktionierte“ das Getto? Wie und warum wurde es errichtet? Wie begegnete die jüdische Gettobevölkerung der Bedrohung durch die Verelendung und dem allgegenwärtigen Hunger? Welche Rolle spielte (Schul-) Bildung und Kultur im Getto? Wie agierte die deutsche Gettoverwaltung und wie reagierten die Jüdische „Selbstverwaltung“, die jüdische Polizei (Ordnungsdienst) und die „Sonderabteilung“?

Welche Entwicklungen führten zu den Vernichtungsaktionen der deutschen Täter? Wie reagierten die jüdische Bevölkerung und die jüdische Verwaltung im Getto? Was wussten die Menschen über die Vernichtung zu unterschiedlichen Zeitpunkten?

Besonders intensiv werden wir uns mit der Rolle des „Judenältesten“ Chaim Rumkowski und mit dem deutschen Gettoverwalter Hans Biebow auseinandersetzen, denen es gelang, das Getto zu einem für die Wehrmacht attraktiven Rüstungsbetrieb zu machen und es somit bis August 1944 zu erhalten.

Sieben Tagebücher von jüdischen Autor*innen begleiten uns in diesen Tagen und geben uns einen unmittelbaren Eindruck vom Leben und Sterben im Getto.

Am vierten Tag (Montag) der Bildungsreise machen wir eine Busrundfahrt nach Dobra, Koło (Warthbrücken) und nach Chełmno. Wir versuchen den Weg der Opfer in das Vernichtungslager nachzuvollziehen. In Chełmno beschäftigen wir uns mit den Tätern und ihrem „Alltag“, sowie mit dem Ablauf der Vernichtungsaktionen im sogenannten „Schloss“ und im „Waldlager“. Dort endet unser Programm mit einem Gedenken an die Opfer.

Wir freuen uns sehr, dass uns Leon Weintraub wieder als Zeitzeuge begleiten wird.Leon musste vier Jahre seiner Jugend im Getto leben und wurde im August 1944 nach Auschwitz deportiert.

Außerdem wird uns auch Jens-Jürgen Ventzki begleiten. Jens-Jürgen wurde 1944 in Łódź geboren, als Sohn des damaligen Oberbürgermeisters Werner Ventzki. Er hat die Geschichte seines Täter-Vaters gewissenhaft aufgearbeitet.

Besonderer Hinweis:
Am 29. August 2024 wird dem 80. Jahrestag der Gettoauflösung in Łódź mit Feierlichkeiten am Jüdischen Friedhof und am Bahnhof Radegast gedacht. Dies ist nicht Teil unserer Bildungsreise. Es ist aber natürlich möglich, an diesen Gedenkfeiern teilzunehmen, wenn man die Anreise eigenständig einen Tag früher organisiert.

Donnerstag

Anreise

Freitag

Erster Getto-Rundgang

Errichtung des Gettos – Das Getto aus Sicht der deutschen Täter – Der „Judenälteste“ Chaim Rumkowski und die jüdische Verwaltung – Der Ordnungsdienst – Das Archiv – Die Kripo und Gestapo im Getto – Hunger und Verelendung – Kulturelles Leben im Getto – Die Deportationen der „Westjuden“ ins Ghetto

Samstag

Zweiter Getto-Rundgang

Das Getto in der Zeit der Deportationen – Die Aussiedlungskommission – Die „Sperre“ im September 1942 – Das Getto als Arbeitslager – Auflösung des Gettos und Deportationen nach Kulmhof und Auschwitz Deutsche Täter: Hans Biebow, Werner Ventzki (unter Mitwirkung von Jens-Jürgen Ventzki)

Sonntag

Das sogenannte „Zigeunerlager“ im Getto Litzmannstadt.

Besuch des Marek-Edelman-Zentrums.

Zeitzeugengespräch mit Leon Weintraub.

Montag

Bus-Tagestour nach Koło, Chełmno und Dobra.

Einrichtung und Auflösung der Gettos im Warthegau – Das Getto von Koło – Der Weg der Opfer – Die Täter von Kulmhof – Der Massenmord.

Beispiele positiver Gedenkkultur in Dobra.

Dienstag

Rückreise

Besonderer Hinweis:
Am 29. August 2024 wird dem 80. Jahrestag der Gettoauflösung in Łódź mit Feierlichkeiten am Jüdischen Friedhof und am Bahnhof Radegast gedacht. Dies ist nicht Teil unserer Bildungsreise. Es ist aber natürlich möglich, an diesen Gedenkfeiern teilzunehmen, wenn man die Anreise eigenständig einen Tag früher organisiert.

An- und Abreise

Es wird eine gemeinsame An- und Abreise per Bahn von Berlin nach Łódź organisiert. Die Kosten dafür sind nicht im Teilnehmerbeitrag erhalten. Zeiten und Preise werden später veröffentlicht. Natürlich ist es auch möglich, seine Anreise privat zu organisieren.

Besonderer Hinweis:
Am 29. August 2024 wird dem 80. Jahrestag der Gettoauflösung in Łódź mit Feierlichkeiten am Jüdischen Friedhof und am Bahnhof Radegast gedacht. Dies ist nicht Teil unserer Bildungsreise. Es ist aber natürlich möglich, an diesen Gedenkfeiern teilzunehmen, wenn man die Anreise eigenständig einen Tag früher organisiert.

Krankenversicherung, Reiseversicherung

Die Teilnehmer der Bildungsreise sind vom Veranstalter nicht krankenversichert und nicht reiseversichert.

Unterbringung

Wir wohnen in Łódź im b&b Hotel, Lodz Centrum. Dieses liegt in unmittelbarer Nähe zur Łódźer Prachtstraße Piotrkowska.

Verpflegung

Im Hotel erhalten wir Frühstück und Abendessen. Die Teilnehmer werden gebeten, sich mittags (und auch während der Anreise und Rückfahrt) selber zu verpflegen (was in Łódź in den vielen Läden, Supermärkten und preisgünstigen Restaurants auch problemlos möglich ist).

Teilnahmebeitrag

Der Teilnahme an der Reise kostet 410,00 € (bei Unterbringung im Doppelzimmer). Der Preisaufschlag für ein Einzelzimmer beträgt 90,- €. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind Übernachtung, Frühstück, Abendessen, Busfahrten, Straßenbahnfahrten, Kosten für Führungen, Eintritt, etc.

Der Teilnahmebeitrag soll auf das folgende Konto überwiesen werden:
Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
IBAN: DE88 5205 0353 0001 0713 71
SWIFT-BIC: HELADEF1KAS

Soli-Beitrag

Immer wieder mal fragen Interessierte bei uns nach einer Ermäßigung für unsere Teilnahmegebühren. Um auch in solchen Fällen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir diejenigen, die es sich leisten können und wollen um einen zusätzlichen Soli-Beitrag von 50 €. Interessierte können sich an uns wenden, um eine Ermäßigung bis zu einem Drittel der Teilnahmegebühr zu bekommen, solange der Vorrat reicht.

Anmeldeschluss

Anmeldeschluss ist zwei Monate vor Reisebeginn. Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung, da diese Reise in den letzten Jahren immer schnell ausgebucht war.

Fragen zum Programm, Ablauf und Organisation der Veranstaltung beantwortet

Roland Vossebrecker

Tel. 02204 / 25819, vossebrecker@bildungswerk-ks.de

Deutsch

Anmeldung bitte mit folgendem Anmeldeformular (PDF). Anmeldeschluss ist zwei Monate vor Reisebeginn. Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung, da diese Reise in den letzten Jahren immer schnell ausgebucht war.

Roland Vossebrecker

02204 / 25819

Łódź

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